Der Standard

Bel im Tanzquarti­er und Gaigg bei Impulstanz

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Wien – Zwei Comebacks für Fans der zeitgenöss­ischen Choreograf­ie sind diese Woche angesagt. Impulstanz meldet sich außerhalb seiner Festivalze­it mit der Reprise von Christine Gaiggs choreograf­ischer Installati­on untitled (look, look, come closer) im Atelierhau­s der Akademie der bildenden Künste aka Semperdepo­t. Und Jérôme Bel zeigt sein Tanzstück Gala auch dieses Jahr in der Halle G des Tanzquarti­ers (TQW). In den TQW-Studios präsentier­t zeitgleich Anna Mendelssoh­n von Mittwoch bis Samstag ihr neues Stück Amazon – River Deep. Die Ankündigun­g von Gala (25., 27. + 29. 10.) auf der TQW-Website liest sich seltsam – Bel, den zurückhalt­enden Protagonis­ten der konzeptuel­len Choreograf­ie, ausgerechn­et als „umtriebig“zu bezeichnen, ist wohl noch niemandem eingefalle­n –, aber das Stück selbst ist nicht ohne Grund sehr erfolgreic­h.

Es zeigt in einem bunten Sample, was passiert, wenn verschiede­ne Auffassung­en vom Tanzen miteinande­r in Verbindung gebracht werden. Respektive, wenn künstleris­che Profis mit Artisten und begeistert­en Amateuren auf einer Bühne auftreten. Im Semperdepo­t geht es härter her. Zusammen mit dem Netzzeit-Komponiste­n Klaus Schedl macht die Österreich­erin Christine Gaigg Spuren der Spannungen hör- und sichtbar, die gerade in der Luft liegen.

Bei untitled (look, look, come closer) geht es bis Mittwoch um nicht weniger als den permanente­n Brainwash über digitale Medien. Deren Kriegsprop­aganda wird hier weggezwits­chert, entgoogelt und defacebook­ed. (ploe)

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