Wissen ist der halbe Sieg
Wenn der Sommer schon recht weit ist und nur noch der Heizstrahler die Freiluftmoderatoren des Frühstücks-TVs mit heißem Licht versorgt, naht wohl die stille Zeit – der Völlerei. So spürten es jedenfalls die von Guten Morgen Österreich und versprachen Abhilfe bezüglich Vorfasten oder so.
Wissen ist ja der halbe Sieg auch über den persönlichen Fettgürtel und das sich um den Weihnachtsbaum herum mit Kekschen und Glühwein verdoppelnde Doppelkinn. Und: Wissen kommt morgens am besten vom Meisterkoch, der selbst abnahm, also Andreas Kaiblinger.
Knapp nach 6.00 Uhr ahnt der Betrachter allerdings, es würde ein sehr früher Morgen des ungestillten Wissenshungers. Kaiblinger ist zwar da, bekundet, noch nichts gefrühstückt zu haben (an sich nimmt er gerne Bingen-Brei zu sich). Wie er die 17 Kilo in drei Jahren abgespeckt hat, was das Geheimnis seiner Drei-Wege-Methode wäre, davon später. Vorerst etwas über die Zubereitung einer deftigen Bachforelle: Zu sehen ist ein anderer Kochkünstler; er kippt ein Bier, bevor es an die Zubereitung des Kaltblüters geht. Es folgen Wetter, Nachrichten, Wetter, alpine Panoramabilder vom Vortag, David Guetta mit Would I Lie To You und einiges mehr.
Später würde Kaiblinger doch noch auf seine Homepage mit Rezepten verweisen, Olivenöl anpreisen, animieren, das Hirn einzuschalten, also nicht zu schlemmen, bis der Notarzt kommt, aber auch nicht zu hungern. Das Vorfasten, um Platz für weihnachtliche Orgiastik zu schaffen, geißelte er.
Es war allerdings längst 8.00 Uhr. Zahllose Werktätige konnten diese Infolawine denn auch nur mittels TVthek später nachrecherchieren. pderStandard. at/TV-Tagebuch