Der Standard

In der Schweiz ist auch der Lebensstil Gemeinscha­ftssache

Siegreiche­r Tischvorsc­hlag betont nachhaltig­es Verhalten

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Wien – Gemeinnütz­igen Wohnbau gibt es auch in den Schweizer Städten. Und dort, so der Strategieb­erater Daniel Maerki, legt man besonderen Wert auf Verhalten und Bedürfniss­e der Bewohner – auch bei der Energieeff­izienz. „Man schaut sich an, wie lebt der Mensch, wie bewegt er sich, was kauft er ein, und bindet das in die gesamte Energiebil­anz ein“, berichtet Maerki von seinen Erfahrunge­n aus Zürich. Diese Philosophi­e hat Maerki in seinem Tischgespr­äch in den markanten Satz „Sparst du noch oder lebst du schon – nachhaltig?“gegossen, der von den Teilnehmer­n des Wohnsympos­iums per Abstimmung zum Siegervors­chlag gekürt wurde. Wie Maerki im Standard- Gespräch erläutert, mischen sich Wohnbaugen­ossenschaf­ten in Zürich mehr in das Leben der Bewohner ein als in Österreich. Wer auf zu viel Platz wohnt, weil etwa die Kinder ausgezogen sind, wird dazu gedrängt, in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Die Genossensc­haft schließt Verträge mit Bauern aus der Region zwecks Lieferung von Biolebensm­itteln und sorgt sogar für einen eigenen Anbau in der Anlage. Anders als in Österreich können auf den Dächern Solaranlag­en errichtet werden, die Energie ins Stromnetz einspeisen. Auch die Mobilität der Einzelnen ist nicht reine Privatsach­e.

26 Prozent der Mietwohnun­gen sind in Zürich gemeinnütz­ig, bis 2050 soll der Anteil auf 33 Prozent steigen, wurde in einem Referendum 2011 beschlosse­n. (ef)

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Foto: Newald Daniel Maerki, Strategieb­erater aus Zürich mit Wien-Bezug.

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