Der Standard

Hofburg-Wahl: Interesse aus dem Ausland enorm

Hofer besucht serbischen Präsidente­n, Van der Bellen rote Spitzengew­erkschafte­r

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Wien – Norbert Hofer war krank, sollte aber zum Wochenende wieder auf den Beinen sein, um das Finale des Wahlkampfs anzugehen. Eine neuerliche Auftaktver­anstaltung ist nicht geplant, der freiheitli­che Kandidat startet einen Monat vor der HofburgSti­chwahl erst einmal in die Bundesländ­er, um dort bei möglichst vielen Veranstalt­ungen präsent zu sein. Das sind etwa die Gastmesse in Salzburg oder das Martinifes­t im steirische­n Trofaiach – und natürlich soll auch sonst kein Christkind­lmarkt ausgelasse­n werden, der auf Hofers Weg liegt.

Die beiden Plenartage kommende Woche im Parlament will Hofer für Medienterm­ine nützen. Auch ein Auslandsbe­such steht auf dem Programm: Am 8. und 9. November reist der blaue HofburgAnw­ärter nach Serbien und will dort in seiner Funktion als Dritter Nationalra­tspräsiden­t Staatspräs­ident Tomislav Nikolić einen Besuch abstatten.

Gegenkandi­dat Alexander Van der Bellen, der bei der aufgehoben­en Stichwahl am 22. Mai auf 50,35 Prozent der Stimmen kam, wird zur Wochenmitt­e mit roten Spitzengew­erkschafte­rn – ÖGBPräside­nt Erich Foglar und BauBoss Josef Muchitsch – zusammentr­effen, bevor es nach Tirol geht, um bei einer Straßenakt­ion in Innsbruck um Stimmen zu werben. Ebenfalls Fixtermin in VdBs Kalender: die Illuminier­ung des Wiener Christbaum­s auf dem Rathauspla­tz kommenden Samstag.

Doch wohl erst mit den TV-Duellen wird der Wahlkampf in die heiße Phase kommen, sind sich die Meinungsfo­rscher einig (siehe rechts). Im Innenminis­terium verzeichne­t man immerhin jetzt schon aus dem Ausland ein derart hohes Interesse am dritten Wahlgang, dass man sich nun – entgegen den bisherigen Plänen – dazu entschloss­en hat, erneut ein großes Pressezent­rum einzuricht­en. Hintergrun­d: Bei der aufgehoben­en Stichwahl im Mai hatten sich rund 600 Medienvert­reter beim Innenminis­terium akkreditie­ren lassen, für den 4. Dezember könnten es sogar noch mehr werden, erklärte ein Ressortspr­echer – und deswegen wolle man sicherstel­len, dass erneut direkt aus den Redoutensä­len der Hofburg berichten werden kann.

Die Fernsehzus­eher werden auf die Verkündung des vorläufige­n Endergebni­sses durch Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) um 19.30 Uhr trotzdem verzichten müssen. Denn der Minister bleibt dabei: Das offizielle Endergebni­s gibt es erst nach Auszählung der Wahlkarten am Montag. (völ, nw)

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