SEC-Chefin White geht
Die Leiterin der US-Börsenaufsicht SEC tritt mit Ende der Amtszeit von Präsident Barack Obama zurück. Durch ihren Abgang kann Donald Trump den Posten, der unter anderem für die US-Finanzreform zuständig ist, in seinem Sinne neu besetzen.
Washington – Die Chefin der amerikanischen Börsenaufsicht SEC will in den nächsten Monaten zurücktreten. Mit dem Ende der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama werde Mary Jo White ihren Posten nach fast vier Jahren aufgeben, teilte die Behörde am Montagabend mit. Die frühere Bundesstaatsanwältin erklärte, sie wisse noch nicht, was sie künftig machen werde. Der Ruhestand sei allerdings keine Option, ergänzte die 68-Jährige.
White gilt als zentrale Figur beim Bemühen der Obama-Administration, die Wall Street nach der Finanzkrise zu zügeln. Die SEC ist unter anderem für die Umsetzung der Finanzreform DoddFrank zuständig. Sie soll die Geldhäuser krisenresistenter machen. Zuletzt gab es unter Whites Führung dutzende Vergleiche mit Finanzinstituten, wobei sich diese bestimmter Verfehlungen für schuldig bekannten.
Die Behörde ist in den vergangenen Jahren allerdings auch immer wieder ins Kreuzfeuer parteipolitischer Auseinandersetzungen geraten. Derzeit sind in dem fünfköpfigen Führungsgremium zwei Sitze vakant. Sobald White ihr Amt abgibt, bleiben mit der Demokratin Kara Stein und dem Republikaner Michael Piwowar nur noch zwei Führungskräfte an Bord, die sich zudem regelmäßig widersprechen.
Es gilt als wahrscheinlich, dass Piwowar übergangsmäßig die Behörde leiten wird, sobald der Republikaner Trump die Amtsgeschäfte von Obama übernehmen wird. Durch Whites Abgang erhält der designierte Präsident Spielraum, den Schlüsselposten in seinem Sinne neu zu besetzen. Trump hat bisher noch nicht klar Stellung bezogen, wie er sich die künftige Regulierung der Finanzindustrie vorstellt. (Reuters)