Touristen kommen gern per Flieger
Sechs Millionen Touristen sind 2015 per Flugzeug nach Österreich gekommen und haben 3,7 Milliarden Euro ausgegeben. Damit entfiel ein Fünftel der Wertschöpfung durch Touristen auf dieses Segment.
Wien – Laut einer Studie des österreichischen Luftfahrtverbandes unter der Leitung von Mario Rehulka geben die Fluggäste im Schnitt pro Tag mehr Geld aus als andere Touristen. Insgesamt verbuchte Österreich im Vorjahr 26,7 Millionen Ankünfte von Ausländern, die 98,8 Millionen Mal übernachteten und dabei 18,4 Mrd. Euro ausgaben. Pro Kopf und Tag entspricht das 186,28 Euro, während Fluggäste pro Tag 212 Euro ausgeben. Für Rehulka sind dabei die Langstreckendestinationen besonders wichtig. „Je weiter die Anreise, desto höher dann die täglichen Ausgaben“, berichtete der Wiener Tourismuschef Norbert Kettner im gemeinsamen Pressegespräch. Außerdem stütze dies Wiens Rolle als Kongressstadt.
Die AUA als größter Kunde des Wiener Flughafens hat heuer bereits 145 neue Piloten eingestellt. „2017 werden wir erstmals wieder Bewerber ohne Flugerfahrung vom Markt rekrutieren und von Anfang an ausbilden,“sagte AUA-Manager Jens Ritter. „Ich freue mich, dass wir damit gleichzeitig den Startschuss für die neue Konzernflugschule European Flight Academy geben können, an der die angehenden Piloten ihre fliegerische Grundausbildung starten werden.“
Konzernflugschule
Der erste Kurs für bis zu 30 Nachwuchspiloten startet am 6. Februar 2017. Die Theoriephasen ihrer Ausbildung werden die angehenden Piloten in Bremen absolvieren. Das praktische Flugtraining wird in Goodyear/Arizona (USA) sowie in Rostock-Laage stattfinden. Am Ende der rund 21 Monate dauernden Ausbildung steht die Verkehrsflugzeugführerlizenz (Airline Transport Pilot License). Im Anschluss daran müssen die Absolventen schließlich noch die Berechtigung für den Flugzeugtyp erwerben, auf dem sie dann ihre fliegerische Laufbahn bei Austrian Airlines beginnen werden.
Bei der nächsten Aufnahmewelle im kommenden Jahr werden über 100 Piloten gesucht. Der zusätzliche Bedarf an Nachwuchspiloten entsteht in Zusammenhang mit der Umschulungswelle, die durch die Umflottung von 21 Fokker-Flugzeugen auf 17 Embraer ausgelöst wurde, sowie durch die Ausweitung der Flotte um zwei Airbus’ A320 und ein Langstreckenflugzeug der Type Boeing 777, die voraussichtlich ab Sommerflugplan 2018 zum Einsatz kommen sollen.
Der Flughafen Wien hat übrigens im Oktober 2,17 Millionen Passagiere abgefertigt. Das war ein Plus um 6,5 Prozent. Zuwächse wurden bei Flügen nach Westund auch Osteuropa, Fernost, Nordamerika, Afrika und in den Nahen und Mittleren Osten erzielt. Die Frachtsparte – traditionell ein wichtiger Konjunkturindikator – legte um 4,8 Prozent zu. Die heurige Anteilsaufstockung an der Beteiligung am Flughafen in Malta und eine damit verbundene Aufwertung dieser Beteiligung um mehr als 50 Mio. Euro hat auch die Finanzergebnisse deutlich gestärkt.
Unterdessen macht der PfundVerfall nach dem britischen Anti-EU-Referendum dem Billigflieger Easyjet zu schaffen und führte zum ersten Gewinnrückgang seit 2009. Das Vorsteuerergebnis sank im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September um 28 Prozent auf umgerechnet 574 Millionen Euro. Allein der Wertverlust der britischen Währung kostete die Fluggesellschaft umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro – und auch für das laufende Geschäftsjahr wird mit Einbußen in dieser Größen- ordnung gerechnet. Zugleich machen der Nummer zwei der Branche, Ryanair, die Anschläge in Frankreich zu schaffen. Easyjet fliegt unter anderem Paris und Nizza an, wo bei Anschlägen in den vergangenen zwölf Monaten zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Das Geschäft mit Flügen nach Ägypten und in die Türkei läuft wegen Sicherheitsbedenken ebenfalls schlechter. (cr)