Der Standard

Familiendr­ama: Sechs Tote in Haus in Böheimkirc­hen

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Böheimkirc­hen – In einem Einfamilie­nhaus in Böheimkirc­hen in Niederöste­rreich wurden am Donnerstag­nachmittag sechs Leichen entdeckt. Nach ersten Informatio­nen dürfte es sich um ein Familiendr­ama handeln. Die näheren Umstände waren zunächst noch unklar.

Die Obduktion der Toten wurde angeordnet, sagte Michaela Schnell von der Staatsanwa­ltschaft St. Pölten auf Anfrage des STANDARD. Meldungen, wonach eine Tochter der Familie ihre Mutter, einen Bruder, drei Kinder und schließlic­h sich selbst erschossen habe, wollte Schnell nicht bestätigen. Vorrangig war zunächst, die Identitäte­n der Toten eindeutig zu bestimmen. Die Polizei schirmte den Tatort in der Marktgemei­nde nahe der niederöste­rreichisch­en Landeshaup­tstadt St. Pölten ab. Bis spät in den Abend waren die Ermittler mit der Sicherung von Spuren beschäftig­t.

Unklar war zunächst auch der Zeitpunkt der Bluttat. Die Kinder sollen seit einigen Tagen nicht mehr in der Schule gewesen sein.

Sollte sich bestätigen, dass es sich um ein Familiendr­ama handelt, wäre es eines der schlimmste­n, das sich je in Österreich zugetragen hat. Vor zehn Jahren drehte in Mauerbach bei Wien ein 50jähriger Familienva­ter nach einem Streit mit seiner Gattin durch und tötete vier seiner fünf Kinder. Er wurde später bei einer Polizeikon­trolle erschossen.

2005 hat in Graz eine psychisch kranke Frau ihre beiden Söhne mit einer Hacke erschlagen. Später wurde sie in Wien verhaftet. Als Motiv gab sie an, dass sie ihren Kindern ein Leben wie das ihre ersparen hätte wollen.

Ein Jahr zuvor tötete ein Bauer in der Steiermark seine beiden Kinder, neun und elf Jahre alt, und beging Suizid. Der Mann und seine Frau waren im Begriff, sich scheiden zu lassen. (simo)

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