Kleine Verlage: Kritisch, politisch
Zum zweiten Mal ist die Salzburger Arge Schauplatz der Kritischen Literaturtage, bei denen sich an die 30 Verlage aus dem gesamten deutschsprachigen Raum vorstellen. Das Hauptaugenmerk liegt auf politischen Themen im weitesten Sinne, dazu passend gibt es neben den ganztägigen Verlagsausstellungen noch Lesungen sowie ein umfangreiches Diskussions- und Kulturprogramm – am Samstagabend etwa eine
die Vertonungen von Gedichten des 1934 von den Nazis ermordeten deutschen Anarchisten vorstellt. Los geht es heute mit Andreas Pittlers Lesung aus seinem Roman Das Totenschiff (Mandelbaum-Verlag), der darin ein wenig bekanntes Kapitel des Holocaust thematisiert: die Judenverfolgung unter dem rumänischen Diktator Antonescu. Das Verhältnis des Philosophen Martin Heidegger zum Nationalsozialismus untersucht Alfred J. Nolls Der rechte Werkmeister – Martin Heidegger nach den „Schwarzen Heften“(PapyRossa-Verlag). Christa Bauer klärt in Rechtsextremismus in Österreich (KZ Verband / VDa) über aktuelle Tendenzen auf. In der „Nacht der Salzburger Verlage“kommen die Schrecken der Provinz zur Sprache: Christine Haidegger erzählt in ihrem wieder aufgelegten Debütroman Zum Fenster hinaus von Nachkriegskindheit und Flüchtlingen. Michael Kolnberger liest aus Gert Jonkes Geometrischem Heimatroman (Jung und Jung). Und noch viele andere mehr. (dog) 2.–4. 12., Salzburg, ARGEkultur, 0662/84 87 84. Freitag ab 15.00, Samstag ab 14.00, Sonntag ab 11.00