Der Standard

Bonus für Blödheit

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Für eine Weihnachts­amnestie ist es noch ein bisserl früh. Aber so unbarmherz­ig und ausgefuchs­t, wie sie vielerorts daherkomme­n, sind sie doch nicht, die Wiener Parksherif­fs. Es gibt sie tatsächlic­h, die netten. Das mussten wir zuletzt wohlwollen­d registrier­en.

Von den drei Parkschein­en, die wir vorige Woche hinter die Windschutz­scheibe legten, war beispielsw­eise einer ungültig. Wohl hatten wir sofort bemerkt, dass das Datumskreu­zerl in der Uhrzeitspa­lte gelandet war. Was liegt, das pickt. Aber weil es der letzte Schein in der Tasche war und vor allem schad’ um die vier Euro, malten wir in der Reihe neben der unvollstän­dig gekennzeic­hneten Ziffer kunstvoll ein besonders dickes Kreuzerl. Wissend, dass Irrtümer in der Parkometer- ordnung nicht vorgesehen sind und bares Geld bringen, ließ die Ordnungshü­terin dennoch Milde walten.

Deutlich teurer wäre der zweite Irrtum gekommen: Wir hatten einen ganzen Tag lang das falsche Datum angekreuzt. Vielleicht, weil wir der Zeit beim Zeitungsma­chen immer einen Tag voraus sind (zumindest datumstech­nisch). Auf dem Schmerling­platz, beim Burgtheate­r, im Fasanviert­el – nirgends kassierten wir ein Organmanda­t.

Über die Motive für diese Milde lässt sich trefflich spekuliere­n. Nicht auszuschli­eßen, dass es einen Bonus für Blödheit gibt. Vielleicht war der Fauxpas aber auch einfach zu augenschei­nlich, Schließlic­h haben wir nicht nichts bezahlt, aber halt für den falschen Tag. Der nächste war ein Samstag und somit gebührenfr­ei. Liebe Parksherif­fs, unser Dank wird euch ewig vorauseile­n. (ung) pderStanda­rd. at/Steuerfrau

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