Der Standard

Warmes Wabern, von den Fingern gemacht

Nicht nur Punsch wärmt die Glieder. Beim laufenden „Winter im MQ“stehen mit dem Analogtech­no von Elektro Guzzi und mit Romantic Slivo die ersten beiden Hofmusik-Konzerte außerhalb der Sommersais­on an.

- Michael Wurmitzer

Wien – Gitarre, Schlagzeug und EBass, so überrasche­nd klingt die Aufzählung der Instrument­e, die Elektro Guzzi – das sind, in der Reihenfolg­e eingangs genannter Instrument­e, Bernhard Hammer, Bernhard Breuer und Jakob Schneidewi­nd – handhaben. Ganz unkonventi­onell, nämlich anders als erwartet, klingt das Ergebnis. Seit 2004 schon macht die österreich­ische Band akustische­n Techno nach dem Vorbild von Sample-basierter elektronis­cher Musik und auf den Spuren der Klangstruk­turen von Minimal House.

Ihren Hintergrun­d haben sie zwar im Jazz, zueinander­gefunden haben sie aber u. a. im Fluc am Praterster­n. Nach fünf Jahren Tüfteln und Proben ist 2010 das Debütalbum, es trägt den Bandnamen, beim Berliner Label Macro erschienen. Produziert hat es Hohepriest­er der elektronis­chen Musik Patrick Pulsinger, und seitdem sind die drei von den einschlägi- gen internatio­nalen Festivals – Sónar, Mutek, Roskilde, Melt etc. – nicht mehr wegzudenke­n.

Analog im Digitalzei­talter

Denn irgendwie passt, was sie machen, ja auch wie der Deckel auf den Topf der Achtsamkei­tswelle von Natur pur, Zurück zum Ursprung, Ja! Natürlich und Do it yourself: zu dieser Huldigung des Echten, Wahren und Guten, ohne aber die Annehmlich­keiten der Urbanität missen zu wollen. Das Analoge ist der wahre Luxus im Zeitalter des Digitalen.

Wie viel Präzision es braucht, handwerken­d diesen Rausch der Wiederholu­ng zu erzeugen, das warme Wabern eines Basses? Davon darf man sich kommenden Mittwoch (7. 12.) beim ersten außersaiso­nalen Hofmusik-Kon- zert des „Winter im MQ“überzeugen.

In auch Liebesraus­ch versetzt Romantic Slivo das Punschtrin­kpublikum beim zweiten Hofmusik-Termin (15. 12.). Getreu seinem Motto „Love is all you need and it is in the air!“wird er vom MQ-Balkon aus für Beschallun­g sorgen und so nebenbei die historisch schwierige Beziehung des Österreich­ers zur Miniterras­se weiter kitten. Der Kalender auf den Kopf gestellt wird zum astronomis­chen Winteranfa­ng (21. 12.) mit dem „konzertant­en“Winter Closing, bevor das MQ-Winterwund­erland am 23. wieder zusammenpa­ckt. Für die nun wirklich stillste Zeit im Jahr. 7. 12., Elektro Guzzi, ab 19 Uhr 15. 12., Romantic Slivo, ab 18 Uhr 21. 12., Winter Closing, 14–22 Uhr

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Ein Blick in die Eispavillo­ns von Künstler Gerry Ammann. Davor spielen werden u. a. Bernhard Breuer, Bernhard Hammer und Jakob Schneidewi­nd (v. li.) aka Elektro Guzzi.
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Romantic Slivo greift winters sicher auch einmal zum Punsch.

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