Warmes Wabern, von den Fingern gemacht
Nicht nur Punsch wärmt die Glieder. Beim laufenden „Winter im MQ“stehen mit dem Analogtechno von Elektro Guzzi und mit Romantic Slivo die ersten beiden Hofmusik-Konzerte außerhalb der Sommersaison an.
Wien – Gitarre, Schlagzeug und EBass, so überraschend klingt die Aufzählung der Instrumente, die Elektro Guzzi – das sind, in der Reihenfolge eingangs genannter Instrumente, Bernhard Hammer, Bernhard Breuer und Jakob Schneidewind – handhaben. Ganz unkonventionell, nämlich anders als erwartet, klingt das Ergebnis. Seit 2004 schon macht die österreichische Band akustischen Techno nach dem Vorbild von Sample-basierter elektronischer Musik und auf den Spuren der Klangstrukturen von Minimal House.
Ihren Hintergrund haben sie zwar im Jazz, zueinandergefunden haben sie aber u. a. im Fluc am Praterstern. Nach fünf Jahren Tüfteln und Proben ist 2010 das Debütalbum, es trägt den Bandnamen, beim Berliner Label Macro erschienen. Produziert hat es Hohepriester der elektronischen Musik Patrick Pulsinger, und seitdem sind die drei von den einschlägi- gen internationalen Festivals – Sónar, Mutek, Roskilde, Melt etc. – nicht mehr wegzudenken.
Analog im Digitalzeitalter
Denn irgendwie passt, was sie machen, ja auch wie der Deckel auf den Topf der Achtsamkeitswelle von Natur pur, Zurück zum Ursprung, Ja! Natürlich und Do it yourself: zu dieser Huldigung des Echten, Wahren und Guten, ohne aber die Annehmlichkeiten der Urbanität missen zu wollen. Das Analoge ist der wahre Luxus im Zeitalter des Digitalen.
Wie viel Präzision es braucht, handwerkend diesen Rausch der Wiederholung zu erzeugen, das warme Wabern eines Basses? Davon darf man sich kommenden Mittwoch (7. 12.) beim ersten außersaisonalen Hofmusik-Kon- zert des „Winter im MQ“überzeugen.
In auch Liebesrausch versetzt Romantic Slivo das Punschtrinkpublikum beim zweiten Hofmusik-Termin (15. 12.). Getreu seinem Motto „Love is all you need and it is in the air!“wird er vom MQ-Balkon aus für Beschallung sorgen und so nebenbei die historisch schwierige Beziehung des Österreichers zur Miniterrasse weiter kitten. Der Kalender auf den Kopf gestellt wird zum astronomischen Winteranfang (21. 12.) mit dem „konzertanten“Winter Closing, bevor das MQ-Winterwunderland am 23. wieder zusammenpackt. Für die nun wirklich stillste Zeit im Jahr. 7. 12., Elektro Guzzi, ab 19 Uhr 15. 12., Romantic Slivo, ab 18 Uhr 21. 12., Winter Closing, 14–22 Uhr