Der Standard

Medizinerq­uote: Brüssel vertröstet auf Jänner

Verlängeru­ng für Beschränku­ng dürfte halten

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Wien/Brüssel – Es sind Österreich und Belgien, die die EU-Kommission zu einem Umdenken gebracht haben. Zwar gibt es noch keine Bestätigun­g aus Brüssel, die Quotenrege­lung für Human- und Zahnmedizi­nstudenten dürfte aber halten ( der STANDARD berichtete). Seit 2007 sind drei Viertel aller Studienplä­tze für Medizin heimischen Studierend­en vorbehalte­n, 20 Prozent sind für EU-Bürger und fünf Prozent für Studenten außerhalb der EU vorgesehen. Das widerspric­ht aber dem Gleichbeha­ndlungsgru­ndsatz, wonach alle EU-Bürger dieselben Rechte innerhalb der EU haben. Bisher wurde die Regelung von der Kommission daher wegen Diskrimini­erung bekämpft.

Neun Jahre lang mussten die österreich­ischen Wissenscha­ftsministe­r nach Brüssel berichten, warum die Quote erhalten bleiben soll. Der Schutz des nationalen Gesundheit­ssystems wurde dabei ins Treffen geführt, und das dürfte die Kommission überzeugt haben – dauerhaft. Sie will die Entscheidu­ng zwar nicht bestätigen, der endgültige Bericht soll erst im Jänner vorliegen, dementiert wurde es aber auch nicht. Wissenscha­ftsministe­rium und Universitä­tenkonfere­nz halten sich ebenso bedeckt.

Österreich hat vor allem mit dem Zuzug deutscher Studierend­er zu kämpfen, während nach Belgien viele Franzosen für das Medizinstu­dium gehen. Nicht mit eingerechn­et werden in die Quote Studierend­e aus Südtirol und aus Luxemburg, sie haben Sonderrech­te und werden zu den österreich­ischen Studenten gezählt.

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