Der Standard

Kaum Therapie für traumatisi­erte Flüchtling­e in Salzburg

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Salzburg – Viele Flüchtling­e sind durch die Erlebnisse im Kriegsgebi­et oder auf der Flucht traumatisi­ert. Diese Menschen haben aber in Salzburg keinen Zugang zu Psychother­apie über die Krankenkas­se, kritisiert die Plattform für Menschenre­chte in ihrem im aktuellen Menschenre­chtsberich­t. Die Bearbeitun­g psychische­r Probleme schaffe erst die Voraussetz­ung, dass Menschen Deutsch lernen und sich integriere­n können, sagt Ursula Liebing von der Plattform.

Ein zusätzlich­es Problem sei die Sprachbarr­iere. „Mutterspra­chliche Therapeute­n gibt es kaum“, sagt Liebing. Die Plattform für Menschenre­chte fordert einen Fonds von Land und Krankenkas­sen für die Dolmetschk­osten. Positiv bewertet die Plattform, dass zumindest traumatisi­erte Kinder Therapiezu­gang haben. „Aber nur dann, wenn sie schwersttr­aumatisier­t sind oder bereits Entwicklun­gsstörunge­n haben“, schränkt Liebing ein.

Um zumindest einige Psychother­apienstund­en zu ermögliche­n, hat die Plattform 2015 das Projekt „Hiketides“gestartet. Die beteiligte­n Therapeute­n und Dolmetsche­r arbeiten zu einem ermäßigten Honorar. Der Großteil der Klienten sind Jugendlich­e. Das Projekt ist rein spendenfin­anziert. Auch die Caritas bietet Therapie für Asylwerber an. (ruep)

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