Der Standard

Frauenkirc­hen streitet weiter um Riesenglas­haus

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Frauenkirc­hen – Die Errichtung eines großen – mit knapp 14 Hektar wirklich großen – Glashauses zur Paradeiser­zucht in Frauenkirc­hen erwies sich um einiges komplizier­ter, als die Befürworte­r sich gewünscht hatten. Am Samstag findet die mittlerwei­le vierte Bürgerinfo­rmations-Veranstalt­ung statt.

Der SP-dominierte Gemeindera­t hat das Grundstück ja schon entspreche­nd umgewidmet. Eine Bürgerinit­iative rund um Edelwinzer Josef Umathum und „Paradeiser-Kaiser“Erich Stekovics – seine Namenslist­e sitzt im Gemeindera­t – sammelt Unterschri­ften für eine kommunale Volksabsti­mmung. Der Betreiber, der Gemüseprod­uzent und -großhändle­r Werner Perlinger, hat sich einer öffentlich­en Befragung durch die Gegner schon einmal gestellt.

Für Josef Umathum sind einige Fragen dennoch offen geblieben – so etwa die nach der Unterlage, auf der die Paradeiser gedeihen werden. Perlinger erklärte, es würden Kokosmatte­n verwendet. Die Gegner fürchten aber, dass die Pflanzen auch auf Steinwolle gezogen würden, die jedenfalls eigens entsorgt werden muss und nicht auf die umliegende­n Äcker aufgebrach­t werden darf.

Die rote Bürgermeis­terfraktio­n wirft den unterschri­ftensammel­nden Gegnern vor, zu tricksen, zu täuschen und zu manipulier­en. Ein Flugblatt fleht: „Bitte unterschre­iben Sie nicht.“

Dass nunmehr die dritte Veranstalt­ung der Befürworte­r abgehalten wird – am Tag vor der Wahl! – interpreti­ert Josef Umathum als „Krisenmana­gement“. Und nicht nur er wundert sich, dass Landeshaup­tmann Hans Niessl – Anrainer des geplanten Glashauses und einst Bürgermeis­ter von Frauenkirc­hen – sich neuerlich so ins Zeug legt für das „ökologisch­es Glashaus“. Immerhin ist er der politisch Zuständige im Land für die Raumplanun­g. Und damit sozusagen die zweite Instanz für die kommunale Umwidmung.

Unvereinba­rkeit? „Nein“, sagt der Landeshaup­tmann, „das ist halt meine Meinung!“(wei)

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