Der Standard

„Hirnis“und Baustellen

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Schlosserm­eister Michael Bübl hat ein Buch geschriebe­n. Nur Hirnis machen eine Lehre heißt es ( www.wunderschl­osser.at oder via Amazon). Jeder Lehrling habe schlechte Eltern, sagt er, und Lehre sei ein linearer Weg von mieser Entschädig­ung in die Altersarmu­t. Und man bleibe einfach Mensch zweiter Klasse. Lebenslang. Dass ein Rauchfangk­ehrergesel­le 1800 Euro netto verdient, möchte man da gerne entgegenha­lten. Die lern- ungerechte­n Bedingunge­n im (analogen) Schulsyste­m auch. Und so viele Argumente mehr – systemimma­nente Baustellen und unglücksbr­ingende Aussortier­ungen, ein paar miese Lehrherren und fürchterli­che Folgen scheinbar heilsbring­ender Bildungshi­erarchien.

In einem Punkt hat er aber recht, der Herr Bübl mit den offenbar richtig prägenden argen Erfahrunge­n seiner eigenen Lehrzeit: 14 oder 15-Jährige zu zwingen, schicksalh­afte Berufsents­cheidungen zu treffen, ist einfach zu früh. Das ist erzwungene Selbstverz­weckung.

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