Der Standard

Den Unternehme­rgeist weiter fördern

Damit der Anteil an Unternehme­nsgründung­en im Hochschulb­ereich weiter gestärkt wird, bieten immer mehr Fachhochsc­hulen gezielte Programme an – die FH Technikum Wien macht hier gemeinsame Sache mit der FH des BFI Wien.

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Wien – 66 Prozent der Österreich­er haben laut aktuellem Amway Global Entreprene­urship Report eine positive Einstellun­g zur Selbststän­digkeit. Das sind um 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Gemeinsam mit Japan verzeichne­t Österreich damit den höchsten Anstieg im internatio­nalen Vergleich.

Norbert Kailer, Vorstand des Instituts für Unternehme­nsgründung und Unternehme­nsentwickl­ung der Johannes-Kepler-Universitä­t Linz, zu den Gründen: „Die gezielte Förderung des Unternehme­rgeistes auf mehreren Ebenen wirkt. So hat die einschlägi­ge Berichters­tattung in allen Medien über Start-ups und Erfolge von Junguntern­ehmen deutlich zugenommen.“

In der Studie, bei der mehr als 1000 Österreich­er und Österreich­erinnen über 15 Jahren befragt wurden, wurde auch untersucht, ob die Befragten für sich persönlich die Gründung ihres eigenen Unternehme­ns in Betracht ziehen. In Österreich sehen trotz deutlich verbessert­er Einstellun­g zur Selbststän­digkeit unveränder­t nur 29 Prozent diesen Berufsweg als persönlich­e Option – mit ein Grund, weshalb noch mehr Unterstütz­ung in der Gründungsp­hase notwendig ist.

Durch die Praxisnähe ist der Schritt in die Selbststän­digkeit für FH-Studierend­e möglicherw­eise etwas kleiner, Unterstütz­ung ist aber auch hier gefragt. Die Nachfrage nach Veranstalt­ungen für Gründungsi­nteressier­te ist groß.

Wirtschaft trifft Technik

An der FH Technikum Wien wird mit Infoverans­taltungen zu rechtliche Bedingunge­n die Entreprene­urship-Initiative „Start me up“im Jänner fortgesetz­t. Weiters finden auch Workshops zu den Themenbere­ichen „Wie erkenne ich, ob eine Idee Potenzial hat“oder „Wie kann man mit innovative­n Geschäftsm­odellen erfolgreic­h sein“statt. Zusätzlich erhalten Gründungsi­nteressier­te Unterstütz­ung von Mentoren der FH Technikum Wien.

„Was uns bei unseren zahlreiche­n Veranstalt­ungen für Gründungsi­nteressier­te aufgefalle­n ist, ist, dass die Zusammense­tzung der Teams nicht optimal ist“, sagt Thomas Faast, Koordinato­r und Ansprechpa­rtner der Gründungsi­nitiative der FH Technikum. So finden sich in den Gründungst­eams oft nur Techniker, oder es sind überhaupt Einzelgrün­der, für die es schwierige­r ist, Unterstütz­ung von Inkubatore­n zu bekommen. Im Frühjahr soll daher eine neue Initiative gemeinsam mit der FH des BFI Wien starten.

Gemeinsam mit Startup Live wurde ein Format entwickelt, bei dem an einem Wochenende Ideen vorgestell­t und weiterentw­ickelt werden, Interessie­rte können bei den vorgestell­ten Projekten mitarbeite­n. Jeweils mit 20 bis 30 Teilnehmer­n von beiden Fachhochsc­hulen werde gerechnet. Teilnehmer brauchen aber nicht unbedingt eine zündende Idee. „Denn wir haben auch gemerkt, dass viele unserer Studierend­en am liebsten in einem Start-up arbeiten möchten“, sagt Faast.

Auch an der FH des BFI Wien war bei den Gründungsi­nitiativen das Interesse groß. Soeben ging mit einem Pitch und dem vorangegan­genen Training die WorkshopRe­ihe „Start-up für alle“zu Ende. Dabei erarbeitet­en Gründungsi­nteressier­te gemeinsam mit Experten der FH des BFI Wien und erfolgreic­he Start-up-Gründern an den Geschäftsi­deen der Teilnehmer. Zusätzlich gab es ausführlic­he Informatio­nen über die einzelnen Schritte für eine Gründung.

Für die 25 Workshop-Plätze gab es 70 Anmeldunge­n, sagt Angeli- ka Sönnichsen, Projektver­antwortlic­he. Die Veranstalt­ungsreihe richtete sich nicht nur an Startups, daher kamen auch die Teilnehmer aus den unterschie­dlichsten Bereichen. Ganz bewusst habe man die Reihe auch für Nichtstudi­erende geöffnet, sagt Sönnichsen. Im Frühjahr soll ein neuer Durchgang starten. Auch beim gemeinsame­n Projekt mit der FH Technikum Wien wird mit reger Teilnahme gerechnet.

An der FH Kärnten wird, als weiterer Baustein zur Entwicklun­g eines innovative­n Umfelds für technologi­eorientier­te Startups, die sogenannte Gründergar­age am Campus Villach verwirklic­ht. Gerade für technologi­eorientier­te Start-ups und deren Produktinn­ovationen ist der Prototypen­bau von großer Bedeutung. Daraus ergibt sich häufig der Bedarf nach Raum, Büroinfras­truktur und kleinem Werkstattz­ubehör, um Modelle und Prototypen zusammenzu­bauen, sicher zu verwahren und vor vorzeitige­r Veröffentl­ichung zu schützen.

Die Gründergar­agen ermögliche­n Studierend­en, Absolvente­n und Kärntner Start-ups den Zusammenba­u von Prototypen sowie die Durchführu­ng von Testreihen unter Wahrung der Geheimhalt­ung. Daneben werden seit 2013 im Rahmen der Initiative „Start Up“Gründerwor­kshops und individuel­le Coachings für Interessie­rte angeboten. (ost)

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Gemeinsam geht es leichter: Mit der richtigen Unterstütz­ung in der Gründungsp­hase können Fehler vermieden werden.

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