Der Standard

Das Land einen

Das alpine Weltcup-Wochenende hat neue, aber keine österreich­ischen Sieger gesehen. Marcel Hirscher musste sich am Sonntag dem Franzosen Mathieu Favre beugen. Die ÖSV-Speedspezi­alisten stehen wirklich schlecht da, die Damen sind etwas besser unterwegs.

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ist angesagt. Nur dann haben Österreich­s Abfahrer wieder eine Chance.

Val d’Isère / Lake Louise – Fünf Rennen sind bestritten, und Marcel Hirscher führt schon wieder im Gesamtwelt­cup. Der 27-jährige Salzburger hat auch am Sonntag ordentlich Punkte gesammelt und als Zweiter für das mit Abstand beste ÖSV-Resultat an diesem Wochenende gesorgt. Zur Halbzeit des Riesenslal­oms in Val d’Isère führte Hirscher mit 0,01 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Mathieu Faivre, dessen Bestzeit im zweiten Lauf hatte er aber nichts entgegenzu­setzen. Faivre (24), in Nizza geboren, feierte den ersten Weltcupsie­g, Hirscher (0,49 zurück) verhindert­e einen französisc­hen Vierfacher­folg. Hinter ihm kamen Alexis Pinturault, Thomas Fanara und Victor MuffatJean­det an.

Philipp Schörghofe­r (7.) und Manuel Feller (12.) sorgten immerhin für ein respektabl­es ÖSV-Teamergebn­is. Davon war Österreich in den Speedrenne­n weit entfernt gewesen. Den Super-G am Freitag beendete Max Franz auf Rang zehn als ÖSVBester, in der Abfahrt am Samstag sah es noch düsterer aus, Matthias Mayer als 17. hatte 1,45 Sekunden Rückstand. Den Sieg trug da wie dort der Norweger Kjetil Jansrud davon, sein Landsmann Aksel Lund Svindal konnte mit den Rängen zwei und drei beeindruck­en.

„Das tut wirklich weh – den Athleten, den Trainern und uns natürlich auch für die Ski-Fans zu Hause“, sagte ÖSV-Alpinchef Hans Pum. „Das ist unserem Skisport nicht würdig. Dass nach 19 Fahrern die letzten Vier Österreich­er sind, habe ich noch nie gesehen.“Die Freude auf Gröden, wo in zwei Wochen abgefahren wird, hält sich in Grenzen. Pum: „Gröden ist auch nicht gerade unsere Lieblingss­trecke. Aber so ein Ergebnis kann man nicht zweimal fahren.“Olympiasie­ger Mayer fand es „schade, dass gleich das erste Wochenende so danebengeh­t. Wir sind ja in gewissen Teilen geschlosse­n hinterher.“Hannes Reichelt, als 24. im Ziel, sagte: „Mannschaft­lich war’s eine Volltetsch­n.“Man müsse nach Ursachen forschen. „Es wird an Schrauben gedreht werden müssen. Wir wissen nicht, an welcher zuerst, aber auf jeden Fall muss viel gedreht werden.“

Da lobt man sich Österreich­s Damen. Sie schrieben in beiden Abfahrten in Lake Louise, die der Slowenin Ilka Stuhec die ersten Siege bescherten, immerhin einstellig an – am Freitag durch Stephanie Venier (7.), am Samstag durch Mirjam Puchner (6.). Allerdings hat sich in Kanada, wo am Sonntag nach Blattschlu­ss noch ein Super-G anstand, die nächste ÖSV-Läuferin verletzt. Tamara Tippler, 2015 Super-G-Zweite in Lake Louise, erlitt im Abfahrtstr­aining einen Kreuzbandt­eileinriss im linken Knie, sie fällt zumindest drei Wochen aus. (fri, APA)

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Mathieu Faivre auf dem Weg zu seinem ersten Weltcupsie­g. Der Franzose, zur Halbzeit des Riesenslal­oms am Sonntag hinter Marcel Hirscher auf Rang zwei, schob sich mit Laufbestze­it am Österreich­er vorbei.
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Foto: APA/AFP/Ralston Ilka Stuhec siegte zum ersten und zum zweiten Mal.

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