Neue Stärke für Van der Bellen in Tirol und Oberösterreich
In Vorarlberg gewann Hofer in sechs von 96 Gemeinden
OBERÖSTERREICH Für Alexander Van der Bellen war in Oberösterreich erneut alles im grünen Bereich. Diesmal ging der ehemalige Grünen-Chef aber mit einem klaren Vorsprung über die Ziellinie: Van der Bellen erhielt – inklusive Wahlkartenprognose – 54,6 Prozent. Auf FPÖ-Kandidat Norbert Hofer entfielen demnach 45,4 Prozent der Stimmen. Im vergangenen Mai konnte Hofer in Oberösterreich noch 48,7 Prozent einfahren, Van der Bellen sicherte sich damals 51,3 Prozent.
Vor allem in den großen Städten konnte Alexander Van der Bellen noch deutlicher punkten: In Linz etwa sicherte sich dieser satte 63,4 Prozent, Norbert Hofer erreichte in der Landeshauptstadt nur magere 36,6 Prozent. Ansonsten zeigt sich ein gewohntes Bild: Van der Bellen punktete im Linzer Umland und im Salzkammergut, aber auch im Mühlviertel, Hofer im Innviertel und im Raum Wels.
Oberösterreichs FP-Chef Manfred Haimbuchner ortet einen „Pyrrhussieg des Establishments, das ein Retro-Hochamt feiert“, die grüne Landessprecherin Maria Buchmayr hingegen einen „historischen Tag für Österreich“.
TIROL Die Wahlwiederholung hat Norbert Hofer in Tirol durchwegs geschadet. Alexander Van der Bellen konnte sich auf 52,59 Prozent steigern. In Innsbruck liegt er mit 62,18 Prozent klar voran. In Wörgl schaffte er es sogar, das Ergebnis mit 50,98 Prozent zu seinen Gunsten zu drehen (48,42 Prozent im Mai). Auch die Silberstadt Schwaz ging mit 51,56 Prozent diesmal an Van der Bellen (im Mai noch 48,14 Prozent). Die Tourismushochburg Kitzbühel votierte mit 50,14 Prozent erneut mehrheitlich für Hofer, der hier im Mai noch 53,59 Prozent holen konnte.
Trotz herrlichen Bergwetters zeichnete sich vielerorts eine höhere Wahlbeteiligung ab als zuletzt. FP-Landeschef Markus Abwerzger gratulierte dem „Einheitskandidaten des Establishments“. Die grüne Vizelandeshauptfrau Ingrid Felipe freute sich über einen „historischen Tag in einem verrückten Wahljahr“.
Van der Bellen steigerte sich auch in seiner Heimatgemeinde Kaunertal auf 86,40 Prozent (plus 1,26 Prozentpunkte). Hofer wiederum büßte in Spiss, wo er im Mai mit 87,50 Prozent noch Bundesrekord einfahren konnte, etwas über sieben Prozentpunkte ein.
VORARLBERG Die schwarz-grüne Wahlfreundschaft, zahlreiche ÖVP-Politiker empfahlen Alexander Van der Bellen, hat sich für den grünnahen Professor bewährt. Van der Bellen gewann in 90 der 96 Gemeinden: 60,4 Prozent ohne Wahlkarten. Mit Wahlkartenhochrechnung kommt Van der Bellen voraussichtlich auf 62,1 Prozent. Norbert Hofer (FPÖ) blieb unter 40 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 58 Prozent höher als im Mai. So wurde in den Städten abgestimmt: In Dornbirn kam Van der Bellen auf 61,4 Prozent, in der Landeshauptstadt Bregenz auf 63,5 Prozent. In Feldkirch wählten ihn 62,3 Prozent, in Bludenz 61,8 Prozent. Selbst in Hohenems, das vom früheren FPLandeschef Dieter Egger regiert wird, erreichte Van der Bellen knapp 53 Prozent. Die meisten Stimmen bekam Van der Bellen in Lech mit 78,4 Prozent. HoferHochburgen waren Warth und Silbertal mit 59 Prozent.