Tote Flüchtlinge: Platter fordert mehr Kontrollen
Zwei Männer und eine Frau in Tirol beim Entladen eines Zugs von Lkws überrollt
Innsbruck – Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) fordert nach dem Tod von Flüchtlingen am Bahnhof in Wörgl bessere Kontrollen der italienischen Behörden. Es brauche „frühzeitige Kontrollen an Bahnhöfen in Italien“, teilte der Politiker in einer Aussendung am Sonntag mit. Der Unfall zeige, dass alles getan werden müsse, um illegale Migration zu unterbinden, so Tirols Landeschef: „Dazu sind Kontrollen im Grenzraum Brenner, aber auch in Zügen und an Bahnhöfen notwendig“.
Die Identität der beiden Männer und der Frau, die in der Nacht auf Samstag beim Entladen eines Güterzuges der sogenannten „Rollenden Landstraße“(RoLa) im Bahnhof Wörgl von Lkws überrollt worden waren, war nach wie vor unbekannt. Erste Abklärungsversuche verliefen negativ, so die Exekutive.
Ein Mann und die Frau konnten nur noch tot geborgen werden, der Zustand des dritten Opfers ist am Sonntag noch „sehr kritisch“gewesen. Der Schwerstverletzte befand sich laut Polizei auf der traumatologischen Intensivstation der Innsbrucker Klinik. Die Obduktion der beiden Toten soll am Montag durchgeführt werden.
Der Zug der RoLa, die Lkws auf der Schiene transportiert, war Freitagabend von Verona gestartet und hatte am Brenner einen Zwischenstopp eingelegt. Am Zielbahnhof Wörgl kam er am Samstag um kurz nach 1.00 Uhr an. Wo die drei Flüchtlinge, die vermutlich versucht haben, nach Deutschland zu gelangen, auf den Zug gestiegen waren, sei Gegenstand der Ermittlungen. Der Entladevorgang wurde gegen 1.30 Uhr gestartet, dabei wurden die Verunglückten von zwei Schwerfahrzeugen überrollt.
Möglicherweise waren die Menschen aber aufgrund der Temperaturen und des eisigen Fahrtwindes zu diesem Zeitpunkt bereits erfroren oder bewusstlos. Die Lkws hatten die Motoren nämlich bereits vor dem Entladen gestartet, trotzdem waren die Opfer zu diesem Zeitpunkt nicht mehr weggelaufen. (APA)