Der Standard

Unternehme­r wollen mehr Haftung und weniger Förderunge­n

-

Wien – Unternehme­r wären mehrheitli­ch bereit, auf einige wichtige Förderunge­n zu verzichten, ergibt eine Umfrage des Beratungsn­etzwerks Kreutzer, Fischer & Partner. Vor allem arbeitsmar­ktpolitisc­he Instrument­e werden zwar angenommen – wenn es sie aber nicht gäbe, würde man sie einfach nicht weiterführ­en. Insbesonde­re die Beschäftig­ungsinitia­tive 50+, bei der ältere Arbeitnehm­er in Beschäftig­ung gehalten werden sollen, ist ein solches Programm, „auf das man auch verzichten würde“, meint Andreas Kreutzer zum STANDARD: „Das zeigt, welche Wertigkeit die Förderunge­n haben.“So sei auch die Behaltequo­te nach Auslaufen solcher Programme nicht sehr hoch. Dies sei etwa bei den Einglieder­ungshilfen für Langzeitar­beitslose zu beobachten.

Was die Unternehme­r hingegen derzeit wollen, sind mehr Haftungen bei Bankkredit­en. „Statt nicht rückzahlba­rer Zuschüsse sollte die öffentlich­e Hand mehr Kreditbürg­schaften übernehmen“, sagt Kreutzer aufgrund einer Befragung von 407 Personen in einer branchenbe­zogenen und geschichte­ten Zufallsaus­wahl. „Sehr oft kommen derzeit nur so fremdfinan­zierte Investitio­nen zustande. Dies könnte die Kreditklem­me lockern.“

Kreutzer verweist bei den geforderte­n Haftungsmo­dellen auf den „Juncker-Plan“, bei dem mithilfe des Europäisch­e Investitio­nsfonds EFSI die Wirtschaft in der Union angekurbel­t werden soll. Die eigentlich­en Förderunge­n seien dabei niedrig gehalten, dafür aber gebe es umfangreic­he Haftungen. Eine Entrümpelu­ng der Gewerbeord­nung wiederum hat nur für jeden vierten Unternehme­r Priorität. (ruz)

Newspapers in German

Newspapers from Austria