Der Standard

Wie es den Parteien nach der Wahl geht

Hofer stellt klar: Strache bleibt Nummer eins der FPÖ

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Zu Spekulatio­nen über mögliche Ungereimth­eiten wollten sich die Blauen dieses Mal nicht hinreißen lassen. FPÖChef Heinz-Christian Strache gratuliert­e dem früheren Grünen-Chef Alexander Van der Bellen im ORF „aufrichtig“zum Wahlsieg. Es sei „wichtig, demokratis­che Wahlergebn­isse zu respektier­en“, verkündete Strache, der als Zustellung­sbevollmäc­htigter von Norbert Hofer die erste Stichwahl angefochte­n hatte. Einen neuerliche­n Gang zum Verfassung­sgerichtsh­of schloss er aus, weil die zweite Stichwahl „hoch korrekt“über die Bühne gegangen sei, wie sich Strache überzeugt zeigte.

Sein Generalsek­retär Herbert Kickl hat ebenfalls keine Zweifel an der Korrekthei­t des Ergebnisse­s, sieht es sogar mit einem „demokratie­politische­n Gütesiegel“ausgestatt­et, wie er sagte. Der blaue Kampagnenc­hef hatte auch schnell eine Erklärung für die Wahlnieder­lage parat: Das gesamte „Establishm­ent“habe sich gegen den freiheitli­chen Kandidaten Hofer „eingehenkt, um ihn zu verhindern und die Erneuerung aufzuhalte­n“. Das habe dazu geführt, dass die andere Seite „noch einmal“den Sieg davongetra­gen habe. Aber, so ist Kickl überzeugt: „Das ist nicht das Ende der Geschichte.“Die FPÖ habe nun eine hervorrage­nde Ausgangsba­sis für künftige Wahlgänge, verwies er auf die immer wiederkehr­enden Gerüchte über vorgezogen­e Nationalra­tswahlen. „In ein paar Monaten schaut’s dann schon wieder ganz anders aus.“

Auch wenn Strache und Kickl naturgemäß auf ein besseres Ergebnis gehofft hätten, wollte niemand von Fehlern in der Wahlausein­andersetzu­ng sprechen. Zwar sei kein Wahlkampf perfekt, wie Kickl im Gespräch mit dem STANDARD erklärt, aber: „Noch vor einem Jahr haben mich Medien gefragt, wie wir mit Hofer überhaupt eine Chance bei der Wahl haben wollen“, nun habe er fast die Hälfte der Wähler überzeugt. Deshalb werde Hofer auch in Zukunft in der Partei „eine ganz gewichtige“Rolle spielen – „mit Heinz-Christian Strache an der Spitze“, wohlgemerk­t.

„Ganz sicher“hinter Strache

Auch Hofer zeigte sich bemüht, keine Gerüchte aufkommen zu lassen, er könnte möglicherw­eise Strache als Parteichef ablösen oder als Spitzenkan­didat in die nächste Nationalra­tswahl gehen. Er werde „ganz sicher“hinter Strache kandidiere­n. Dieser sei „verantwort­lich für den großen Erfolg der FPÖ“. Es gebe auch niemanden in der Partei, der ihm geraten habe, die Partei zu übernehmen. „Wir sind eine geschlosse­ne Partei, wir halten zusammen“, sagte Hofer, der überrasche­nderweise schon ankündigte, 2022 wieder zur Präsidente­nwahl anzutreten.

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Bei Ursula Stenzel und Herbert Kickl war die Freude schon einmal größer.

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