Griechen verdienen weniger
Vollzeitjob brachte 2016 im Mittel nur noch 1182 Euro ein
Athen – Angesichts der Dauerkrise auf dem griechischen Arbeitsmarkt verdienen die Menschen immer weniger. Gleichzeitig zögern die Unternehmer wegen immer höherer Pensionsbeiträge und neuer Steuern damit, Arbeitnehmer einzustellen, wie die konservative Athener Zeitung Kathimerini unter Berufung auf Daten der größten staatlichen Versicherungsanstalt (IKA) berichtete.
Demnach gingen die Löhne der Vollbeschäftigten zuletzt deutlich zurück: 2014 verdiente ein Vollzeitbeschäftigter im Durchschnitt brutto 1327 Euro, 2016 nur noch 1182 Euro. Parallel sanken auch die Einnahmen der Pensionsversicherung, sodass neue Pensionskürzungen nötig würden, heißt es in dem Bericht vom Sonntag.
Der Anteil der Teilzeitarbeit stieg zuletzt stark: Waren im Juli 2014 noch rund 465.000 Men- schen in Teilzeit, waren es im April 2016 bereits rund 560.000 – ein Plus von gut 20 Prozent. Auch hier sank das Einkommen: 2014 verdienten Teilzeitbeschäftigte in Griechenland durchschnittlich 442 Euro brutto monatlich, 2016 nur noch 397 Euro.
Dabei ist die Arbeitslosigkeit in Griechenland zuletzt auf den niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren gefallen. Mit 1,11 Millionen Menschen ohne Job lag die Arbeitslosenquote bei 23,1 Prozent. Sie ist seit dem Höchststand im September 2013 von 27,9 Prozent bereits merklich gefallen, bleibt allerdings die mit Abstand höchste in der Eurozone. Die Regierung in Athen rechnet heuer mit einem kräftigen Wachstum der Wirtschaftsleistung von 2,7 Prozent. Das soll die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt auf 22,6 Prozent drücken. (dpa, Reuters)