Teure Einigung mit US-Behörden
Deutsche Bank fasst 7,2 Milliarden Dollar Strafe aus
New York / Frankfurt – Erleichterung bei der Deutschen Bank: Wenige Tage vor dem Präsidentenwechsel in den USA hat Deutschlands größtes Geldhaus eine Altlast vom Tisch geräumt. Das USJustizministerium teilte mit, dass der mit Spannung erwartete Vergleich über unsaubere Geschäfte auf dem amerikanischen Immobilienmarkt unter Dach und Fach ist. Die Tricksereien kosten die Frankfurter 7,2 Milliarden Dollar. Das ist zwar nur halb so viel wie ursprünglich befürchtet, aber mehr, als andere Banken wegen ähnlicher Verstöße gezahlt haben. In der Bilanz wird das Spuren hinterlassen, für das vergangene Jahr bahnt sich daher ein weiterer Milliardenverlust an.
Angesichts eines erneuten Verlusts streicht die Deutsche Bank die Boni der Investmentbanker radikal zusammen. Zum ersten Mal muss neben dem Vorstand auch die übrige obere und mittlere Führungsebene auf Leistungszulagen verzichten, wie das größte deutsche Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Der Vorstand habe „beschlossen, die variable Vergütung für das Jahr 2016 deutlich zu reduzieren“. Nach der Milliardenstrafzahlung an die US-Behörden wegen Tricksereien am Hypothekenmarkt seien „harte Maßnahmen unumgänglich“, hieß es in einem von allen Vorstandsmitgliedern unterzeichneten Brief an die Belegschaft. „Das gilt gerade in Zeiten, in denen Tausende Arbeitsplätze wegfallen und unsere Aktionäre keine jährliche Dividende erhalten.“(Reuters)