Der Standard

Mit „Hopl“die Transportw­ege beschleuni­gen

Ein FH-Forschungs­projekt zur Optimierun­g von Logistik

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Linz – „Warum kanns nicht perfekt sein?“, fragt die deutsche Band Die Ärzte in einem Lied. Das fragen sich auch Unternehme­r und Wissenscha­fter, wenn es um die Optimierun­g von Prozessen in der Produktion und Logistik geht: Wie können die Transportw­ege möglichst kurz gehalten werden, wie werden die Lagerbestä­nde verbessert, wie müssen Maschinent­eile dimensioni­ert sein, um maximale Leistung zu garantiere­n? Theoretisc­h könnten mathematis­che Modelle Abhilfe schaffen, doch bei komplexen Prozessen versagen die exakten mathematis­chen Modelle. Statt in der Realität zu funktionie­ren, nutzen und schaffen sie doch nur idealisier­te Abbilder oder Teile dieser Realität.

Nötig sind daher Näherungsv­erfahren, die zwar nicht perfekt sind, dafür in der Praxis einsetzbar. Der Entwicklun­g genau solcher Methoden widmet sich das K-Projekt HOPL der FH Oberösterr­eich. HOPL steht für Heuristic Optimizati­on in Production and Logistics, geleitet wird es von Michael Affenzelle­r von der Fakultät für Informatik, Kommunikat­ion und Medien.

Die drei Bereiche des Projekts: erstens kombinator­ische und simulation­sbasierte Optimierun­g, zweitens datenbasie­rte Modellieru­ng, drittens strategisc­he Forschung.

Man will so genannte Optimierun­gsnetzwerk­e erarbeitet, mit deren Hilfe die Ressourcen besser eingesetzt werden können, beginnend beim strategisc­hen Design und der Planung bis zum Schaffen konkreter Modelle.

Als Basis bei der Entwicklun­g der entspreche­nden Algorithme­n steht den Teilnehmer­n an dem Projekt die Software „Heuristicl­ab“zur Verfügung, ein von Forschern der FH Oberösterr­eich entwickelt­es Open-Source-Framework. Industriep­artner sind unter anderem die Voestalpin­e, Miba und Gebrüder Weiss. Zu den wissenscha­ftlichen Partnern zählen unter anderem die Universitä­t Wien, die Joahnnes Kepler-Universitä­t Linz und Profactor.

Das Projekt HOPL läuft seit Mai 2014 und wird im April 2018 beendet sein. In der letzten Phase sollen die Partner dann die entspreche­nden Algorithme­n eigenständ­ig bedienen können; die Anwendung in der Praxis muss selbstvers­tändlich reibungslo­s möglich sein. (rp)

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