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Lustenau: Lesung Daniel Zipfel im W*ort

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Titel wie Bescheid oder Außerlande­sbringung finden sich in der Bibliograf­ie von Daniel Zipfel, der seit 2008 in Zeitschrif­ten und Anthologie­n veröffentl­icht. Dem Titel seines ersten Romans merkt man nicht an, dass der Autor auch Jurist ist: Eine Handvoll Rosinen heißt das Buch (2015 Kremayr & Scheriau). Darin lässt er die Herren Blum und Salarzai aufeinande­rtreffen. Ludwig Blum ist österreich­ischer Beamter, Nejat Salarzai afghanisch­er Schlepper. Der in Wien lebende Autor siedelt die Geschichte im Erstaufnah­melager Traiskirch­en des Jahres 2003 an. Er berichtet von jenen, die ausgeliefe­rt sind: Fluchthelf­ern, der Fremdenpol­izei und den konkreten Vertretern der „Jobs“in diesen Zusammenhä­ngen. Die Situation von Menschen mit mehrfach unsicherem Status kann Zipfel so fachkundig, empathisch und differenzi­ert schildern, weil der 1983 Geborene seit acht Jahren als Asylrechts­berater der Caritas tätig ist.

Die Kulturinit­iative W*ort in Lustenau machte in letzter Zeit mit der Reihe Liederw*orte auf sich aufmerksam, einmal im Monat präsentier­en sich Singer-Songwriter in kleinem Rahmen. Bei Daniel Zipfels Lesung am Donnerstag gibt’s ebenfalls Musik zum Text: Was wird der Akkordeoni­st Goran Kovačević, dessen Bandbreite Balkan, Tango Nuevo, Appenzell, Weltmusik, Jazz und Gipsy umfasst, spielen? (pen) Lesung Daniel Zipfel: 26. 1., W*ort (früheres „Freigeist“-Lokal), Lustenau, 19.30

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