ATV an ProSieben mit Auflagen möglich, sagt Medienminister
ProSiebenSat.1Puls4, die größte Privatsendergruppe in Österreich, will ATV übernehmen. Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) sieht Gespräche mit den Behörden für Wettbewerb und für Medien „in der Finalisierung“. Den Deal hält er für möglich.
Wien – Die Beteiligten schweigen bisher auf STANDARD- Anfragen am vergangenen Freitag, auch die Behörden kommentieren den geplanten Deal nicht. Medienminister Thomas Drozda freilich bestätigte am Dienstag nach dem Ministerrat, womit die Medienbehörde und vor allem die Wettbewerbsbehörde gerade sehr intensiv beschäftigt sind.
ProSiebenSat.1Puls4, Österreichs größte Privatsendergruppe im Besitz des Münchner ProSiebenSat.1-Konzerns, will ATV übernehmen. Also den ersten und größten von den beiden privaten TV-Riesen ProSieben und RTL/IP unabhängigen Privatsender. Eigentümer Herbert Kloiber hat seine Verkaufsabsicht im Spätsommer 2016 offiziell kundgetan. Seither geht es darum, den Verkauf an ProSiebenSat.1Puls4 auch wettbewerbsrechtlich durchzubringen. Bis Ende Jänner rechnet man mit einer Entscheidung der Wettbewerbsbehörde.
Medienminister Drozda erklärte am Dienstag, eine solche Übernahme wäre von beiden Behörden zu prüfen. Sie könne „zweifellos unter gewissen Auflagen“bewilligt werden.
Die Publikumsmarktanteile von ProSiebenSat.1Puls4 und ATV in Österreich übersteigen allein in jüngeren Zielgruppen die kartellrechtlich relevanten 30 Prozent Marktanteil, beim Gesamtpublikum liegen sie bisher darunter. Im TV-Bruttowerbemarkt hat ProSiebenSat.1Puls4 schon allein die 30Prozent-Marke hinter sich gelassen. (red, APA) pderStandard. at/Etat