Trump und Putin vereinbaren Zusammenarbeit
Kampf gegen IS ist Priorität – Telefonat mit Merkel: Wichtigkeit der Nato betont
Am Samstag lief das Telefon bei Donald Trump wohl heiß: Fünf Regierungschefs hatte der US-Präsident am Apparat, darunter auch die Deutsche Angela Merkel. Kein Gespräch wurde allerdings mit solcher Spannung erwartet wie der Anruf nach Russland. Die beiden Staatschefs hätten vereinbart, „konstruktive und gleichberechtigte“bilaterale Beziehungen „zu beiderseitigem Vorteil“aufzubauen und die Kooperation in der internationalen Politik zu verstärken, teilte der Kreml-Pressedienst anschließend mit.
Sanktionen kein Thema
„Das Gespräch verlief in einem positiven und sachlichen Ton“, hieß es zudem. Die Abschaffung der Sanktionen, von Trump im Vorfeld des Telefonats als Möglichkeit in den Raum gestellt, wurde jedoch nicht angesprochen.
Stattdessen handelten die beiden Staatschefs im 45-minütigen Eildurchgang die Ukraine-Krise, das Atomprogramm des Iran und Nordkoreas, die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags, die israelisch-arabischen Beziehungen und die gesamte Nahostproblematik ab. „Dabei wurde die Priorität dem gemeinsamen Kampf gegen die Hauptbedrohung – den internationalen Terrorismus – eingeräumt“, berichtete die KremlWebsite. Weiters hieß es dort: „Die Präsidenten haben sich für die Einrichtung einer realen Koordination der russischen und amerikanischen Handlungen zur Vernichtung des IS und anderer Terrorgruppen in Syrien ausgesprochen.“
Über das Telefonat zwischen Berlin und Washington teilte Merkel-Sprecher Steffen Seibert mit: Merkel und Trump seien sich einig gewesen, wie wichtig sowohl die Nato als auch die deutschamerikanische Zusammenarbeit für die Sicherheit und den Wohlstand beider Länder seien. Dem transatlantischen Bündnis, das Trump als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet hatte, schrieben beide eine „fundamentale Bedeutung“zu. Ob in dem Telefonat auch über die Frage der Aufhebung der Sanktionen gesprochen wurde, teilte Seibert nicht mit.