Drei Polizisten treffen regelmäßig auf die Fremden in Wien
Wien – Drei Polizeibeamte pflegen in Wien regelmäßig Kontakte zu Minderheiten und Migrantengruppen. „Es könnten mehr sein“, gibt der Leiter des Referats für Minderheitenkontakte, Alfred Schön, zu. Derzeit beschäftigen ihn und seine Kollegen Gruppen von afghanischen Asylwerbern rund um den Westbahnhof.
Hervorgegangen ist die Abteilung aus dem Verein Fair & Sensibel Österreich, der in den 90erJahren gegründet worden war. Damals ging es um den Umgang der Polizei mit afrikanischen Drogendealern. Heute pflegt man den Kontakt zu etlichen „Communitys“und Organisationen, die Migranten- und Volksgruppen vertreten. Wobei Afrikaner längst kein großes Problem mehr darstellten, wie Schön betont. Durch den Zustrom von Asylwerbern stünden vor allem Konflikte zwischen Jugendgruppen im Mittelpunkt.
Auch Mythen versucht das Referat auszuräumen. Etwa die Vorstellung einer „Bettelmafia“. Allerdings gebe es „organisierte Strukturen“, die etwa Reisen vereinfachten. Und auch steigende Brutalität sei nicht nur Migranten zuzuschreiben. Schön: „Aggressivität ist kein Problem von Communitys, sondern überhaupt ein Problem unserer Zeit.“
Erstes Gebot ist Sensibilität. „Es gibt Staaten, in denen es lebensgefährlich ist, einem Polizisten entgegenzutreten“, berichtet Schön. Auch umgekehrt gebe es Vorurteile, denn: „Viele Polizisten sind täglich mit den negativen Auswirkungen von Zuwanderung konfrontiert.“Drei Mitarbeiter sind aus Schöns Sicht eigentlich zu wenig – durch Abgänge habe sich die Zahl halbiert. (APA)