Der Standard

Machetenan­griff beim Louvre: Staatsanwa­lt geht von Terror aus

Französisc­he Regierung spricht von Terroransc­hlag

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Paris – Die französisc­hen Behörden ermitteln nach dem Angriff auf Soldaten beim Pariser Louvre wegen Terrorverd­achts. Ein mit einer Machete bewaffnete­r Mann hatte am Freitag bei dem weltberühm­ten Museum eine Militärstr­eife attackiert und dabei „Allahu akbar“(Allah ist groß) gerufen. Ein Soldat eröffnete das Feuer und verletzte den Angreifer schwer am Bauch. Ein zweiter Soldat wurde leicht am Kopf verletzt. Der Angreifer trug zwei Rucksäcke mit sich, Sprengstof­f wurde bei ihm nicht gefunden.

Der Vorfall ereignete sich einen Tag vor Beginn des Parteitags des rechtsextr­emen Front National, auf dem Parteichef­in Marine Le Pen ihren Präsidents­chaftswahl­kampf offiziell eröffnet. (red)

Paris – Böse Erinnerung­en kehren nach Frankreich zurück. Erinnerung­en an die drei großen Terroransc­hläge von 2015 und 2016 in Paris und Nizza. Allein schon wegen des prominente­n Schauplatz­es der jüngsten Attacke im Herzen von Paris. In einem unterirdis­chen Zugang zum Louvre-Museum und der Einkaufszo­ne „Carrousel du Louvre“griff ein jüngerer Mann eine Patrouille mehrerer Soldaten mit einer Machete an. Ein Militär wurde am Unterarm verletzt; ein weiterer eröffnete darauf das Feuer auf den Angreifer, der zwei Rucksäcke trug. Eine von fünf abgegebene­n Kugeln traf ihn in den Bauch, wie die Polizeiprä­fektur mitteilte. Ein Soldat wurde demnach an der Schädeldec­ke leicht verletzt.

Der Angriff dauerte nur Sekunden. Das Handybild einer chinesisch­en Touristin zeigt einen am Boden liegenden Mann sowie vier Soldaten. Zwei von ihnen sichern darauf eine Treppe gegen potenziell­e andere Angreifer.

Polizeiprä­fekt Michel Cadot erklärte später, der Täter habe „Allahu akbar“(„Allah ist groß“) gerufen. Von diesem Ruf waren in Frankreich die meisten Terroratta­cken der letzten Zeit begleitet gewesen. Premiermin­ister Bernard Cazeneuve sprach von einem Anschlag mit „terroristi­schem Charakter“. Er übertrug die Ermittlung­en der Antiterror­abteilung der französisc­hen Justiz.

Verhaftet wurde „vorübergeh­end“ein weiterer Mann, wie Präfekt Cadot mitteilte. Hinweise auf einen konzertier­ten Angriff gab es aber vorerst keine. Die zwei Rucksäcke enthielten entgegen erster Befürchtun­gen keinen Sprengstof­f. Der Täter wurde ins Pariser Krankenhau­s Pompidou eingeliefe­rt und operiert. Seine Identität blieb vorerst unbekannt. (brä)

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Französisc­he Polizisten sicherten unmittelba­r nach der Attacke das Gelände vor dem Pariser Louvre.

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