Narziss und Schmollmund im Weißen Haus
Trump zeigt mit ganzem Körpereinsatz seinen Zorn
Einen Präsidenten wie Donald Trump – da sind sich Politiker wie politische Beobachter einig – hat es in der Geschichte der USA noch nicht gegeben. Er schert sich um keine Regeln, keine Etikette und macht Politik, wie es ihm gerade in den Sinn kommt.
Auch Trumps Körpersprache sei ziemlich einzigartig, sagt Verra. Egal, was man vom 45. Präsidenten der USA hält, er ist einfach ein „Hingucker“, weil er so anders ist und durchaus, wie der Experte erklärt, nicht nur grobschlächtig. Eigentlich sei das ja „erfrischend“, und es habe auch im Wahlkampf viele Menschen angesprochen, die die perfekte Inszenierung von Hillary Clinton mit exakt sitzender Frisur und ebensolchem Kostüm abgestoßen habe.
Wie ein kleines Kind
„Auffällig ist, dass Trump oft einen Schmollmund macht“, sagt Verra. Das kennen Eltern, wenn sie dem Nachwuchs erklären, dass vor dem Fernsehen das Zimmer aufgeräumt werden müsse. Der Schmollmund signalisiert: „Ich bin nicht einverstanden.“Das demonstriert auch Trump auf diese Weise. Für seine Anhänger ist es ein Zeichen nach dem Motto: Er ist genauso unzufrieden wie wir.
Das bekommen sie auch zu sehen, wenn Trump die Fäuste ballt und sich damit auch als Präsident so benimmt wie die zornigen weißen Männer, die ihn aus Frust gewählt haben. Auffällig findet Verra auch, dass Trump häufig seinen Unterkiefer nach vorne schiebt und seine Zähne zeigt, was durchaus brutal aussieht. „Evolutionsbiologisch steht ein starker Unterkiefer für einen höheren Testosteronspiegel und verleiht ein kräftiges Erscheinungsbild“, sagt Verra.
Bei der Inauguration fiel Verra auf, dass es Trump schwerfällt, jemandem zuzuhören. Er sei es eben gewohnt, dass andere auf ihn hören. Er hat bei Trump aber auch eine „fast feminine Gestik“entdeckt: „Seine Ellenbogen liegen sehr eng am Rumpf an.“Zudem seien seine Handkantenschläge so weich, dass er damit „nicht einmal eine Topfentorte teilen könnte“. Für Verra zeigt sich in diesen Bewegungen: „Da ist einer am Werk, der kraftvoll wirken will, aber im Endeffekt andere für sich die Arbeit machen lässt.“