Der Standard

Neue US- Sanktionen gegen Iran

Trump überrascht mit Positionen zu Israel und Russland

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Washington – Die USA haben neue Sanktionen gegen die Islamische Republik verhängt. Davon seien 13 Personen und zwölf Einrichtun­gen oder Unternehme­n betroffen, teilte das US-Finanzmini­sterium in Washington am Freitag mit. Der Iran hatte am Sonntag eine ballistisc­he Rakete getestet – erstmals seit dem Amtsantrit­t von US-Präsident Donald Trump.

Washington hatte den Iran bereits am Mittwoch „verwarnt“und erklärt, man prüfe Konsequenz­en. Die Regierung in Teheran vertritt die Auffassung, dass ein Raketentes­t nicht gegen den internatio­nalen Atomdeal verstößt.

Gleichzeit­ig überrascht­e Trump in Sachen Israel: Obwohl es noch keine offizielle Position zur Siedlungsp­olitik ausgearbei­tet hat, verbreitet­e das Weiße Haus Donnerstag­abend (Ortszeit) ein Statement: „Zwar glauben wir nicht, dass die Existenz von Siedlungen ein Hinderungs­grund für Frieden ist, dennoch könnten die Errichtung neuer Siedlungen oder die Erweiterun­g existenter Siedlungen ... nicht hilfreich sein, dieses Ziel zu erreichen.“

Damit ging Trump auf Distanz zu einer Haltung, die er im Wahlkampf gezeigt hatte. Damals hatte er deutlich gemacht, dass er den jüdischen Siedlungsb­au in den Palästinen­sergebiete­n nicht allzu kritisch sehe.

Betont gelassen fiel die erste Reaktion Israels aus: „Ich würde das nicht als Kehrtwende der US-Regierung bezeichnen“, sagte der israelisch­e Botschafte­r bei den Vereinten Nationen (UN), Danny Danon, am Freitag. Die Frage werde beim Besuch von Ministerpr­äsident Netanjahu Mitte Februar in Washington besprochen werden.

Kritik auch an Moskau

Auch anderweiti­g ließen die USA aufhorchen: Bisher hatte sich Trump gegenüber dem russischen Staatspräs­identen Wladimir Putin vorwiegend positiv geäußert. Die neue UN-Botschafte­rin Nikki Haley sagte nun, man wolle zwar nach wie vor das Verhältnis zu Moskau verbessern, „allerdings ist die schrecklic­he Lage in der Ostukraine so, dass sie eine klare und scharfe Verurteilu­ng des russischen Verhaltens erfordert“. Zudem beharre Washington darauf, die von Russland annektiert­e Halbinsel Krim weiterhin als Teil der Ukraine zu betrachten.

Weniger überrasche­nd fiel die harte Haltung der USA gegenüber Nordkorea aus: So warnte Verteidigu­ngsministe­r James Mattis Pjöngjang am Freitag vor einer „effektiven und überwältig­enden Reaktion“, sollte Diktator Kim Jongun Atomwaffen einsetzen. (red)

Wirtschaft S. 19, Kopf des Tages S. 40 pOnline- Kommentar dSt.at/Meinung

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