Börsenfusionsplan wird EU-Kommission vorgelegt
Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange gehen im Ringen um ihre gut 25 Milliarden Euro schwere Fusion auf die EU-Wettbewerbshüter zu. Die beiden Börsenbetreiber werden der EU-Kommission weitere Zugeständnisse anbieten.
Frankfurt/London/Brüssel – Die beiden Betreiber der Börsen von London und Frankfurt wollen der EUKommission am kommenden Montag weitere Zugeständnisse im Bereich Derivate-Clearing anbieten. Sie wollen so grünes Licht für den Deal bekommen, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Offeriert werden sollten zum einen strukturelle Zugeständnisse wie der Verkauf oder die Einstellung von Geschäften. Auch seien verhaltensbezogene Maßnahmen geplant, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. „Man kann einiges tun, um Wettbewerbern zu helfen, bestimmte Geschäftsfelder zu erschließen.“Eine finale Entscheidung, wie das angebotene Paket genau aussehen werde, sei allerdings noch nicht gefallen.
Nach Gesprächen mit der EUKommission wollen die Unternehmen wie in einem Baukastensystem das anbieten, was für eine Zustimmung aus Brüssel nötig sei. Größere Verkäufe – etwa der LSETochter Borsa Italiana oder der LSE-Clearingtochter LCH.Clearnet Limited – seien keine Option.
Die Zustimmung der EU und der hessischen Börsenaufsicht sind die größten verbliebenen Hürden für die Fusion von Deutscher Börse und LSE. Um die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter zu mildern, hatten die Unternehmen der EU bereits vor einiger Zeit den Verkauf der LSE-Tochter Clearnet SA angeboten. Sie soll – im Falle einer Fusion – für 510 Millionen Euro an die in Paris beheimatete Mehrländerbörse Euronext gehen. Die EU hat die Frist, bis zu der sie final entscheiden will, bereits zweimal verlängert – aktuell läuft sie bis zum 13. März. (Reuters)