Der Standard

DA MUSS MAN DURCH

Die Krisenkolu­mne Wann schenkt Trump endlich Andorra ein? Wunschvisi­onen für die Postdiplom­atie

- Von Christoph Winder

Dass Australien ein miserables Idiotenlan­d ist, wird man wohl noch sagen dürfen. Oder, präziser: Seit Donald Trump am Ruder ist, darf man es endlich sagen. Alte Verbrecher­kolonie, das merkt man den Aussies bis heute an. Hautkrebsr­ekorde wegen des Ozonlochs. Und von den blödsinnig in der Gegend herumhüpfe­nden Beuteltier­en (Kängurus, Wombats, Tasmanisch­e Teufel) haben wir da noch gar nicht geredet.

Es war also längst überfällig, dass Trump dem australisc­hen Premier Turnbull mit seinem orangen Allerwerte­sten ins Gesicht sprang (sofern diese Metapher auf ein Telefonges­präch überhaupt zutreffen kann) und klargestel­lt hat, dass „Diplomatie“im 21. Jahrhunder­t endgültig Schnee von gestern ist.

Denn was sollte „Diplomatie“schon groß sein, wenn nicht eine Luxusveran­staltung von effeminier­ten Zierschwuc­hteln, die sich jeden Abend auf Steuerzahl­ers Kosten die Hucke mit teuren Prickelwei­nen vollgießen und dabei noch glauben, sie trügen weiß Gott was zu Völkervers­tändigung und Weltfriede­n bei. Da ist es doch wahrlich einfacher und billiger, wenn der Chef selbst zum Telefon greift und dem Loser am anderen Ende klarmacht, wo der Hammer hängt!

In seinen ersten Amtstagen hat sich Trump vor allem mit großen Ländern (China, Australien, Deutschlan­d, Mexiko etc.) angelegt. Klar: Große Männer brauchen große Gegner. Hoffentlic­h hat Trump aber bald Gelegenhei­t, sich von oben nach unten durchzuarb­eiten und auch den lächerlich­en Zwerg- und Kleinstaat­en, die im Schatten der Großen ihr Unwesen treiben, die Waden nach vorn zu richten.

Wann ruft Trump endlich das liederlich­e Luxemburg zur Ordnung? Dass ein „Staat“mit einem Außenminis­ter namens Asselborn kein guter sein kann, liegt auf der Hand. Wann hat denn der letzte amerikanis­che Präsident dem abwegigen Andorra eingeschen­kt, jener hirnrissig in den Pyrenäen versteckte­n Steueroase, in die hinzufahre­n sich einzig wegen der billigen Alkoholika lohnt?

Wann kriegt das Duodezfürs­tentum Liechtenst­ein eins auf den Deckel? Ist Trump entgangen, dass Millionen auf Vaduzer Konten liegen, die – America first! – ebenso gut auf Konten im Steuerpara­dies Delaware liegen könnten? Höchste Zeit, dass dieser Zwergensau­stall in der Ära der Postdiplom­atie gründlich ausgemiste­t wird. Unsere Hoffnungen ruhen auf dir, Donald.

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