Der Standard

Kern nach Debakel in Graz: SPÖ braucht Erneuerung­sprozess

Rote fliegen aus der Stadtregie­rung Nagl lässt sich Koalitions­optionen offen

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Wien/Graz – SPÖ-Chef Bundeskanz­ler Christian Kern hat seiner Partei nach der schweren Niederlage einen Erneuerung­sprozess verordnet. Dass es ausgerechn­et sein Plan A sein könnte, dessentweg­en die SPÖ in Graz gescheiter­t ist, hält er für abwegig: „Auf diese Idee wäre ich nicht gekommen“, sagte Kern nach einem Arbeitsbes­uch bei Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen.

Tatsache sei, dass es für seine Partei kein Limit gebe, wie sich in Graz gezeigt hat – nicht nach unten, aber eben auch nicht nach oben. Und Kern gab sich vor Journalist­en gewiss, dass es künftig nach oben gehen werde. Der Grazer Partei attestiert­e der Kanzler trotz Niederlage einen „formidable­n Wahlkampf“.

Für die Stadt-SPÖ sieht es allerdings bitter aus, denn sie wird in der nächsten Stadtregie­rung nicht vertreten sein. Der Grazer Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) will dennoch auch mit SPÖ und Grünen Gespräche über eine Dreierkoal­ition führen. Diese könnten sich allerdings als äußerst schwierig gestalten – vor allem beim Murkraftwe­rk und den Grünen.

Nagls zweite Variante ist eine Zweierkoal­ition mit der FPÖ. Der zweitstärk­sten Fraktion, Elke Kahrs KPÖ, verweigert Nagl das Gespräch, er will sie als Vizebürger­meisterin verhindern. (red)

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