Der Standard

VfGH-Chef kritisiert Überwachun­gspläne der Regierung

Holzinger: Keine massenhaft­e Kontrolle Freiheit dürfe nicht eingeschrä­nkt werden

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– Gerhart Holzinger, Präsident des Verfassung­sgerichtsh­ofs (VfGH), warnt im STANDARD- Interview vor weitreiche­nden Maßnahmen zur Überwachun­g, wie sie im aktuellen Arbeitspro­gramm der Regierung vorgesehen sind. Insbesonde­re die Pläne zur Überwachun­g der Kommunikat­ionswege sorgen bei Holzinger für Irritation. Er verweist darauf, dass die sogenannte Vorratsdat­enspeicher­ung bereits einmal vom Höchstgeri­cht gekippt wurde. Es sei nicht zulässig, anlasslos und massenhaft Kommunikat­ionsdaten von Bürgern zu speichern. An diesen Rahmen müsse sich die Regierung halten.

Auch andere Überwachun­gsmaßnahme­n stoßen bei Holzinger auf Kritik. Es sei wichtig, die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit zu wahren. Man müsse sorgfältig überlegen, ob neue Eingriffe in die Freiheit der Bürger wirklich notwendig seien. Es zeichne einen liberalen Rechtsstaa­t aus, dass die Menschen ein gewisses Maß an Freiheit genießen. (red)

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