Der Standard

Es durchlebt der Mensch auf dem Weg zur Erkenntnis oft schmerzhaf­te Phasen. Das zeigt Donald Trump. Die Forschung macht ihm aber Hoffnung.

- Ljubiša Tošić

Unendlich lernfähig ist der Mensch; der Erkenntnis­prozess geht jedoch – vor allem bei uns Reiferen – nicht schmerzfre­i vor sich. Der Abschied von lieben Sichtweise­n, das Durchleide­n neuer Erfahrunge­n, sie vermögen zu quälen. Donald Trumps donnerstäg­ige Pressesche­lte demonstrie­rte etwa, welch herausford­ernde Etappen auf einem guten Lernweg auftreten. Entfesselt kämpfte der Dealmaker um seine Realität („Diese Regierung arbeitet wie eine gut abgestimmt­e Maschine“) und gegen jene, die sie angeblich gefährden („Der Grad an Unehrlichk­eit in den Medien ist außer Kontrolle“). Es war ein Höhepunkt der Woche, der Hoffnungen nährt, der Politneuli­ng würde bald nächsthöhe­re Lernstufen erklimmen. Im Sinne des Weltfriede­ns und Blutdrucks Trumps darf diese Zuversicht nicht aufgegeben werden; auch die Forschung nährt ja Optimismus.

Wie unsere brillante Wissenscha­ftsabteilu­ng berichtet, gelang es Doktoren um Neurowisse­nschaftler Mu-ming Poo (vom Schanghai-Institut für Biowissens­chaften) Affen beizubring­en, sich im Spiegel selbst zu erkennen. Einmal die Funktionsw­eise der reflektier­enden Fläche verstanden habend, begannen die Klettervir­tuosen ihre Zähne zu studieren, sich zu kämmen und natürlich ihre Genitalien zu inspiziere­n.

Nicht dass hier der Totalversp­iegelung des Weißen Hauses das Wort geredet werden soll. Es geht allein um Hoffnungen im Sinne der These von der unendliche­n Lernfähigk­eit des Menschen – wenigstens im Sinne von Trump-Landsmann Mark Twain: „Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdrehen kann.“

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