Kern sieht Serbien als „natürlichen Partner“der EU
„Der Balkan ist nicht ein Hinterhof Europas, sondern ein Wohnzimmer“, daher müsse es im Interesse aller sein, vor allem Serbien möglichst schnell in die EU aufzunehmen. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) wurde auch am Freitag nach einem Gespräch mit seinem serbischen Kollegen Aleksandar Vučić nicht müde, sich für Belgrad einzusetzen. „Wir betrachten Serbien als natürlichen Partner der Europäischen Union.“
Es war nicht das erste Mal, dass Kern Vučić Rosen streute. Gerade und vor allem Österreich – laut Nationalbank mit rund 2,3 Milliarden Euro Investitionssumme größter ausländischer Investor – müsse „größtes Interesse“daran haben, die Wirtschaftsbeziehungen noch weiter zu optimieren.
Und auch strategisch-politische Gründe würden für eine rasche Annäherung sprechen: Es gelte, ein „drohendes Vakuum“auszufüllen, das ein Desinteresse Europas an Serbien verursachen könnte. In der Region könne man schon jetzt verstärkte Einflussbemühungen etwa der Türkei oder Russlands feststellen. Das müsse für Serbien im Interesse der EU vermieden werden. Kern sicherte Vučić zu, die Konsensfindung für Serbien in Brüssel beschleunigen zu wollen. „Von allen potenziellen Kandidaten ist Serbien vergleichsweise gut aufgestellt“, zeigte sich Kern überzeugt – und sagte in Anspielung auf Probleme zwischen Serbien und anderen Ländern des Westbalkans: „Nicht immer ist der große Bruder daran schuld, wenn plötzlich großer Lärm aus dem Kinderzimmer kommt.“pFlüchtlinge: derStandard.at/Serbien