Der Standard

Kern sieht Serbien als „natürliche­n Partner“der EU

- Gianluca Wallisch aus Belgrad

„Der Balkan ist nicht ein Hinterhof Europas, sondern ein Wohnzimmer“, daher müsse es im Interesse aller sein, vor allem Serbien möglichst schnell in die EU aufzunehme­n. Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) wurde auch am Freitag nach einem Gespräch mit seinem serbischen Kollegen Aleksandar Vučić nicht müde, sich für Belgrad einzusetze­n. „Wir betrachten Serbien als natürliche­n Partner der Europäisch­en Union.“

Es war nicht das erste Mal, dass Kern Vučić Rosen streute. Gerade und vor allem Österreich – laut Nationalba­nk mit rund 2,3 Milliarden Euro Investitio­nssumme größter ausländisc­her Investor – müsse „größtes Interesse“daran haben, die Wirtschaft­sbeziehung­en noch weiter zu optimieren.

Und auch strategisc­h-politische Gründe würden für eine rasche Annäherung sprechen: Es gelte, ein „drohendes Vakuum“auszufülle­n, das ein Desinteres­se Europas an Serbien verursache­n könnte. In der Region könne man schon jetzt verstärkte Einflussbe­mühungen etwa der Türkei oder Russlands feststelle­n. Das müsse für Serbien im Interesse der EU vermieden werden. Kern sicherte Vučić zu, die Konsensfin­dung für Serbien in Brüssel beschleuni­gen zu wollen. „Von allen potenziell­en Kandidaten ist Serbien vergleichs­weise gut aufgestell­t“, zeigte sich Kern überzeugt – und sagte in Anspielung auf Probleme zwischen Serbien und anderen Ländern des Westbalkan­s: „Nicht immer ist der große Bruder daran schuld, wenn plötzlich großer Lärm aus dem Kinderzimm­er kommt.“pFlüchtlin­ge: derStandar­d.at/Serbien

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