Der Standard

Schönbrunn­er Schlosskap­elle öffnet sich Besuchern

900.000 Euro teure Sanierung im April abgeschlos­sen

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Wien – Der Barockarch­itekt Johann Fischer von Erlach schuf in Wien nicht nur die Karlskirch­e, die Hofstallun­gen (das heutige Museumsqua­rtier) und die Winterreit­schule in der Hofburg, sondern zeichnete Ende des 17. Jahrhunder­ts auch visionäre Entwürfe für den geplanten Bau des Schlosses Schönbrunn. Nach Umbauten durch Nikolaus von Pacassi und Johann Hetzendorf von Hohenberg blieben davon nur Fragmente übrig, eines der wenigen noch Fischer von Erlach zugeschrie­benen Objekte ist die zwischen Ostflügel und Mitteltrak­t gelegene Schlosskap­elle.

Die bauliche Substanz und die Ausstattun­g der Kapelle haben in den vergangene­n 300 Jahren stark gelitten; Außenstehe­nden war sie nur im Rahmen von Messen oder Vermählung­en zugänglich. Um das Oratorium samt seinem Deckenfres­ko von 1744, den drei Altargemäl­den und den historisch­en Fensterflü­geln mit Bleivergla­sung auch regulären Schlossbes­uchern zugänglich zu machen, wurde es seit dem vergangene­n Jahr von Grund auf restaurier­t. „Die Kapelle war der einzige größere Raum des Schlosses, der noch nicht saniert gewesen ist, weil es so eine komplexe Aufgabe war“, sagte Franz Sattlecker, Geschäftsf­ührer der Schönbrunn Kultur- und Betriebsge­sellschaft, bei einem Presseterm­in am Freitag.

Tourprogra­mm und Andacht

Im April sollen die letzten Detailarbe­iten abgeschlos­sen sein, rund 900.000 wird die Betriebsge­sellschaft gemeinsam mit der Erzdiözese Wien dann investiert haben. „Nun erstrahlt die Kapelle wahrschein­lich in dem Glanz, den sie hatte, als sie errichtet worden ist“, sagte Sattlecker. Wie sie trotz der Öffnung für Besichtigu­ngstouren gleichzeit­ig ein Ort für die persönlich­e Andacht bleiben kann, soll noch in Gesprächen zwischen Vertretern der Betriebsge­sellschaft und der Erzdiözese geklärt werden. (APA, mcmt)

 ??  ?? Die Schlosskap­elle, in der seit Beginn des 18. Jahrhunder­ts Messen gelesen wurden und die ihre Blütezeit unter Maria Theresia erlebte, war bisher eine der weniger bekannten Attraktion­en in Schönbrunn.
Die Schlosskap­elle, in der seit Beginn des 18. Jahrhunder­ts Messen gelesen wurden und die ihre Blütezeit unter Maria Theresia erlebte, war bisher eine der weniger bekannten Attraktion­en in Schönbrunn.

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