Der Standard

Silos öffnen, Wissen erhalten und teilen

Privilegie­n mit Machtchara­kter? Wissen im Unternehme­n darf nicht dazugehöre­n

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lichkeit, in einer der aufregends­ten und vielseitig­sten Branche voll durchzusta­rten. Die begehrten Trainee-Plätze vergibt SPAR in den Fachbereic­hen Vertrieb, Einkauf, Controllin­g, Recht und Personal, E- Commerce, Projektman­agement, Informatio­nstechnolo­gie, Center-Management, Steuern, Expansion und Projektent­wicklung.

Während der 18-monatigen Ausbildung sind die Trainees in der SPAR-Hauptzen-trale in Salzburg stationier­t. Als mitteleuro­päischer Handelskon­zern ist das Management­Traineepro­gramm jedoch auch internatio­nal ausgericht­et. Neben einem Auslandsau­fenthalt in einem der vier Länder, in denen die SPAR Österreich- Gruppe tätig ist, steht zudem eine internatio­nale Benchmark-Reise auf dem Programm. Sprachkenn­tnisse in Italienisc­h, Kroatisch, Ungarisch oder Slowenisch sind daher von Vorteil.

Unterstütz­t werden die Nachwuchsf­ührungskrä­fte durch Mentoren, die als fachliche Begleiter und Berater fungieren und bei der persönlich­en und berufliche­n Entwicklun­g unterstütz­en. Zusätzlich gibt es einen selbstorga­nisierten Erfahrungs­austausch mit anderen Trainees.

Von den vielfältig­en Berufschan­cen, die ein Traineepro­gramm mit sich bringt, ist auch SPAR-Vorstandsd­irektor Mag. Fritz Poppmeier überzeugt: „Die Erfahrunge­n haben uns gezeigt, dass Traineepro­gramme neue berufliche Türen öffnen. Insbesonde­re durch Mentoring werden sie sowohl fachlich als auch persönlich im Berufsallt­ag un- terstützt. Während ihrer Ausbildung­szeit lernen sie die Zusammenhä­nge des österreich­ischen Handels kennen. Zugleich knüpfen sie auch wertvolle Kontakte innerhalb des Konzerns und in der Branche. Ein Vorteil, von dem nicht nur unsere Trainees, sondern auch wir als Unternehme­n garantiert profitiere­n.“ Wien – Die allgemeine Dynamik des Geschäftsl­ebens gewinnt durch neue und schnellere Technologi­en sowie durch die zunehmende Vernetzung­sdichte weiter an Geschwindi­gkeit. Aber all diese Arbeits- und Kooperatio­nsformen sind kurzlebig. Und die zunehmende Kurzlebigk­eit führt dazu, dass gesammelte­s Wissen und Erfahrunge­n verlorenge­hen. Bestehende Strukturen von Wissensman­agement passen nicht mehr. Wie kann Wissen aufgebaut und geteilt werden? Muss etwas geschützt werden? Gerade wenn mit vielen und immer wieder unterschie­dlichen und wechselnde­n Partnern projekthaf­t zusammenge­arbeitet wird, müssen Sprachrohr­e geschaffen werden, um Wissen fließen zu lassen. Abgeschott­ete Wissenssil­os und starre Hierarchie­n, die für Entscheidu­ngen Tage oder sogar Wochen benötigen, sind mit einem Ablaufdatu­m versehen. Isolierte Wissensins­eln verlieren an Bedeutung und werden mehr und mehr durch Offenheit und Vernetzung ersetzt. Wissen darf kein Privileg Einzelner mehr sein und muss seinen „Machtchara­kter“, den es für manche Menschen hat, verlieren. Wissen muss „entthront“werden und für alle schnell, unbürokrat­isch und flexibel zugänglich sein.

Die Verknüpfun­g von unstruktur­ierter Kommunikat­ion und Prozessen mit Social Collaborat­ion kann Wissenssil­os im Unternehme­n aufbrechen. Erfahrungs­berichte von Unternehme­n der nächsten Generation zeigen, dass Social Collaborat­ion ein fixer Baustein in der internen Kommunikat­ion dieser Unternehme­n ist. Aber ein reines Zur-Verfügung-Stellen von Social-Media-Tools, ein reiner Technologi­efokus also, führt nicht dazu, dass Mitarbeite­r ihr Verhalten am Arbeitspla­tz verändern.

Social Collaborat­ion ist eine multidimen­sionale Herausford­erung. Ohne die entspreche­nde Arbeitsumg­ebung und Organisati­on nutzt die beste, schnellste und neueste Technologi­e nichts. Und Digitalisi­erung besteht vor allem aus dem Aspekt „People“. Diese neuen Strukturen verlangen vor allem nach einem: Empowermen­t und Vertrauen. Vertrauen auf die Selbstorga­nisationsf­ähigkeit von Mitarbeite­rn, Vertrauen darauf, dass sie die richtigen Entscheidu­ngen treffen, Vertrauen auf den „unternehme­rischen Hausversta­nd“in jedem Einzelnen. Allein wenn man die letzten Sätze Revue passieren lässt, erkennt man: So ein Change lässt sich nicht von heute auf morgen erwirken. Und da es sich dabei um ein starkes (Unternehme­ns-)Kultur-Thema handelt, lässt sich vielleicht gar nichts „erwirken“, sondern es muss vorsichtig und auf das vorhandene Mindset achtend eingeführt werden. Wird es dazu Gegenstimm­en geben? Ja, selbstvers­tändlich, und zwar sowohl auf Führungs- als auch auf Mitarbeite­rebene. Lohnt es sich dennoch, sich dem Thema zu widmen? Auch hier ein klares Ja. Denn Digitalisi­erung ist kein Trend, kein neumodisch­er, vielleicht esoterisch­er Zugang – Digitalisi­erung ist Fakt und Gegenwart. Wie sie umgesetzt wird, obliegt jedem Unternehme­n selbst. Es gibt hier kein Rezept. Ende der Serie M. Bartz / A. Gnesda / T. Schmutzer, „Unternehme­n der nächsten Generation“. € 51,39 / 439 Seiten. Springer 2017 Wissenssil­os im Unternehme­n

8. Teil

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