Der Standard

Sobotka will Obergrenze weiterhin halbieren, Kritik von allen Seiten

-

Wien – Kritik von allen Seiten der Opposition sowie aus den Reihen des Koalitions­partners erntete Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) nach seinem Auftritt am Sonntag in der ORF- Pressestun­de.

„Die Zerwürfnis­se innerhalb der Koalition können nur noch notdürftig übertüncht werden“, sagte FPÖ-Generalsek­retär Herbert Kickl. Willi Mernyi, Bundesgesc­häftsführe­r der sozialdemo­kratischen Gewerkscha­fterInnen (FSG), bezeichnet­e Sobotkas Vorschläge zur Einschränk­ung des Demonstrat­ionsrechts als „völlig indiskutab­el“. Grünen-Justizspre­cher Albert Steinhause­r empfahl dem Innenminis­ter eine „Nachschulu­ng in Verfassung und den garantiert­en Grundfreih­eiten“.

Obergrenze halbieren

Sobotka hatte erneut eine Halbierung der Asylantrag­s-Obergrenze auf heuer höchstens 17.000 Anträge gefordert, auch wenn dies mit der SPÖ als Koalitions­partner derzeit nicht machbar sei. Eine solche Halbierung würde das „Nachschieb­en der Migranten“verringern, was angesichts der hohen Arbeitslos­igkeit nötig sei.

Und es könne Kriminalit­ät verhindern, die zwischen 2015 und 2016 in Österreich um drei Prozent gestiegen sei, griff Sobotka der für März zu erwartende­n Veröffentl­ichung der polizeilic­hen Kriminalst­atistik vor.

Zur Reform des Demonstrat­ionsrechts – der Innenminis­ter will wie berichtet Kundgebung­en künftig per Verordnung an Orten untersagen, wo die Verkaufsin­teresse von Händlern gefährdet sein könnten – sagte Sobotka, sein Gesetzesvo­rschlag werde „verfassung­s- und menschenre­chtskonfor­m“sein. Die von ihm geplante Vernetzung von Videoüberw­achung und der Ausbau von Telefonübe­rwachung wiederum seien zum Zweck der Terrorpräv­ention nötig.

Newspapers in German

Newspapers from Austria