„Gerne länger in der Luft“
Freude auf die Großschanze – Schlierenzauer müht sich
Lahti – Stefan Kraft und Michael Hayböck liegen als Fixstarter natürlich nahe. Doch zwei Tage vor dem Großschanzenspringen am Mittwoch hat sich Heinz Kuttin nicht einmal darauf festgelegt. Der ÖSV-Cheftrainer ließ sich nur entlocken: „Wir springen am Dienstag eine Qualifikation.“
An Normalschanzen-Weltmeister Kraft und Hayböck wird kaum ein Weg vorbeiführen. Das Training am Montag ließen sie aus – im Gegensatz zu Manuel Fettner, Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Markus Schiffner. Von diesem Quartett hinterließ Fettner den besten Eindruck (126 Meter), Kofler und Schiffner fanden sich recht gut zurecht, Schlierenzauer hatte Probleme, kam nicht über 117,5 Meter hinaus. Kraft und Hayböck erholten sich derweil vom Mixed-Bewerb, in dem Silber hinter den überlegenen Deutschen das Nonplusultra gewesen war. Hayböck: „Es ist gut, wenn man schon einmal eine Medaille auf der Habenseite hat. Man fährt zu einer WM, damit man eine Medaille heimbringt. Jetzt kann ich befreit drauflosspringen, und da ist schon noch einiges drinnen.“Das gilt nicht minder für Kraft, dem nicht wenige das SoloDouble zutrauen – es wäre das erste überhaupt für den ÖSV.
Doch auch der Oberösterreicher Hayböck ist schon heiß auf den großen Bakken, wo er 2016 im Weltcup siegte. „Es kribbelt schon wieder. Nicht nur, weil wir in Lahti sind und ich die Große sehr gern mag, sondern auch allgemein, weil man einfach gerne länger in der Luft ist.“Kraft will „nicht zu euphorisch werden“.
Gespannt sein darf man, ob Schlierenzauer zur Form findet und den Sprung ins zu nominierende Quartett schafft. „Es ist ein Super-Comeback – toll, dass er überhaupt da ist. Er hat sich durchgesetzt auf der kleinen Schanze gegen die anderen zwei und wollte im Wettkampf um eine Medaille mitspringen“, sagt Kuttin. Doch da habe sich Schlierenzauer „nicht so gespürt, wie er sich das vorstellt“. (APA, red)