Der Standard

Pfarrer sieht Yoga als Teufelswer­k

Gerhard Maria Wagner, Windischga­rstener Pfarrer, wettert wieder gegen die Gottlosigk­eit der Welt. Diesmal an der Reihe: Yoga – für Wagner eine Sünde gegen Gott und ein sicherer Weg in die Besessenhe­it.

- Petra Stuiber

Windischga­rsten/Wien – „Yoga nur Körperübun­gen?“, fragt der Hirte streng und stellt sogleich für seine Schäfchen klar: natürlich nicht. Auch wenn es „in katholisch­en Bildungshä­usern“angeboten werde“– man dürfe sich über „die zerstöreri­sche Kraft von Yoga“keine Illusionen machen. So schreibt der Windischga­rstener Pfarrer Gerhard Maria Wagner in der aktuellen Februar-Ausgabe des Pfarrblatt­s Lebendige Pfarre.

Wagner weiß von Leuten zu berichten, die „sagen, dass sie nach einer Yogastunde psychisch ausgebrann­t sind“. Yogajünger würden oft von „negativen Gedanken“heimgesuch­t und verwandelt­en sich in „Individual­isten und Egoisten“. Weil: „Yoga ist keine reine Körperübun­g, sondern eine Spirituali­tät, die Menschen zu großen körperlich­en und geistigen Leiden führt.“Die Folgen seien fatal: Yogafreaks entfernten sich von Freunden und „entfremden sich von allem, was ihnen zuvor echte Freude geschenkt hatte.“Das Allerschli­mmste: Sie litten an Auszehrung und könnten nicht mehr be- ten. Wagner ist überzeugt: „Jedes Yoga ist im Grunde satanisch. Wer es praktizier­t, öffnet sich selbst für das Wirken von Dämonen.“

Die Windischga­rstener Yogaprakti­zierenden werden zwar nicht erfreut sein über die Ansichten ihres Pfarrers, überrascht sind sie wohl kaum. Denn Wagner ist seit Jahren österreich­weit bekannt für seine exzentrisc­hen Ansichten zu Gott und Teufel: 2001 sorgte sich Pfarrer Wagner wegen der HarryPotte­r-Bücher. In denen sei „Satanismus am Werk“, donnerte er. Die Tsunami-Katastroph­e und den Hurrikan Katrina, der New Orleans zerstört hatte, bezeichnet­e er als Gottes Strafe gegen Abtreibung­skliniken und (schwule) Nachtklubs.

Diese und ähnliche eigenwilli­ge Glaubensau­slegungen kosteten den erzkonserv­ativen Gottesmann 2009, nach massiven Protesten gegen seine Nominierun­g, das Amt des Weihbischo­fs von Linz.

Aktuell sorgt sich Wagner auch wegen der Modernisie­rungsbestr­ebungen des Papstes. „Langweilig“würde die Kirche, wenn sie mit der Zeit gehe, befürchtet er. Und er stellt „Überlegung­en zum Islam“an: Es sei blauäugig und dumm, schreibt Wagner, wenn man glaube, dass „die Taten des IS nichts mit dem wahren Islam zu tun hätten“.

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Eine Yogafigur? Mitnichten. „Verschiede­ne Yogapositi­onen sind verschiede­nen Götzen gewidmet. Das führt dazu, dass wir uns durch die Ausübung von Yoga für das Wirken böser Geister öffnen“, schreibt Wagner.

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