Der Standard

EU und Gazprom vor Einigung im Streit um Gas für Osteuropa

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Brüssel – Der Streit zwischen den EU-Kartellwäc­htern und der russischen Gazprom steht vor einer Lösung. Die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissari­n Margrethe Vestager sagte, Gazprom könne durch die Verpflicht­ungszusage­n die uneingesch­ränkte Lieferung von Gas in Mittel- und Osteuropa zu wettbewerb­sbestimmte­n Preisen ermögliche­n.

Brüssel hatte Bedenken, weil Gazprom Großhändle­rn und einigen gewerblich­en Abnehmern in Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn in Liefervert­rägen territoria­le Beschränku­ngen aufzwingt. Gazprom habe sich verpflicht­et, sämtliche vertraglic­hen Hinderniss­e für den freien Gashandel auf den mittel- und osteuropäi­schen Märkten zu beseitigen.

Stellungna­hmen einholen

Gazprom habe zugesagt, die Integratio­n der Märkte zu verbessern. Dabei geht es um Beseitigun­g der Marktsegme­ntierung, Erleichter­ung der Netzkopplu­ngen mit Bulgarien und Möglichkei­ten zur Steigerung der Gasverkäuf­e im Baltikum und in Bulgarien. Überhöhte Preise in Osteuropa sollen der Vergangenh­eit angehören.

Ehe über die Verpflicht­ungszusage­n befunden wird, sollen Stellungna­hmen von Abnehmern und anderer Interessen­sträger eingeholt werden. Bricht Gazprom die Zusagen, kann Brüssel eine Strafe im Ausmaß von zehn Prozent des Jahresumsa­tzes verhängen. (APA)

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