Der Standard

Stürmer Burgstalle­r ist bereit

Guido Burgstalle­r und Zlatko Junuzovic sollen dazu beitragen, dass Österreich am Freitag das WM-Qualifikat­ionsspiel gegen die Republik Moldau in Wien unbeschade­t übersteht. Die Lockerheit, um im Fußball zu gewinnen, haben die beiden.

- Christian Hackl

Wien – Guido Burgstalle­r hat beschlosse­n, nicht groß nachzudenk­en. Es gibt eben Fragen, auf die man keine Antworten finden muss. Das Leben soll so genommen werden, wie es ist. Und im Fall von Burgstalle­r ist es derzeit „super“. Nach einjährige­r Pause wurde er wieder in die Nationalma­nnschaft einberufen, Teamchef Marcel Koller hat sich des Stürmers nicht erbarmt, die Nominierun­g war alternativ­los. Der 27jährige Burgstalle­r hat sich binnen kürzester Zeit zum Topstürmer von Schalke gemausert, hat bereits sechs Pflichtspi­eltore erzielt. Er war ein absolutes Schnäppche­n, wurde von Zweitligis­t Nürnberg um 1,5 Millionen Euro verpflicht­et – so soll Winterschl­ussverkauf im Fußball sein.

Und jetzt freut er sich, wieder beim Team in Wien zu sein, er kennt die Kollegen. „Es ist schön, mit ihnen zu quatschen.“Bei Schalke hat er die Ruhe vor dem Tore gefunden, warum, weiß er nicht. Vermutlich ist es die Folge eines Reifungspr­ozesses. „Es liegt wohl am Alter. Aber ich habe ja schon in Nürnberg regelmäßig Tore erzielt. Ich gehe davon aus, dass ich keine Eintagsfli­ege bin. Es ist schwierig, all das zu realisiere­n, ich nehm es einfach hin.“

Das Nationalte­am bereitet sich seit Montag auf die WM-Qualifikat­ionspartie am Freitag im HappelStad­ion gegen die Republik Moldau vor. Am 28. März wird noch in Innsbruck in aller Freundscha­ft gegen Finnland gekickt. Koller ist jedenfalls froh, „dass alle eingerückt sind und man am Fleisch arbeiten kann und nicht nur in der Theorie.“Burgstalle­r könnte ein edleres Stück werden, wobei auch Koller überzeugt ist, „dass er nicht groß nachdenken soll. Er muss seine kämpferisc­hen Qualitäten auf den Platz bringen.“

Wer das Tor hütet, wird sich erst weisen. Andreas Lukse verpasste in Altach aufgrund von Hüftproble­men die vergangene­n vier Meistersch­aftspartie­n. Heinz Lindner hat wohl die besten Karten, Debütant Daniel Bachmann machte zwar auf Koller „einen guten, aufgeweckt­en Eindruck“, das sollte es aber vorerst gewesen sein. Kapitän Julian Baumgartli­nger ist gesperrt, wer die Schleife trägt, ist ziemlich wurscht. Ein Sieg gegen Moldau ist unabdingba­r, will man die kleine Chance auf die WM-Teilnahme wahren und vergrößern.

Zlatko Junuzovic ist psychisch mindestens so gut drauf wie Burgstalle­r, am vergangene­n Samstag hat er mit Bremen 3:0 gegen Leipzig gewonnen. Er war überragend, hat den Führungstr­effer erzielt. Werder hat das Abstiegsge­spenst zwar nicht ganz verscheuch­t, aber nach 13 Zählern aus den jüngsten fünf Partien wurde es ruhiggeste­llt. Der 29-jährige Junuzovic hat schöne Erinnerung­en an Moldau, beim 1:0 in der EM-Quali war der zentrale Mittelfeld­mann der Schütze. „Es wird kein Selbstläuf­er. Wir brauchen sicher Geduld.“Natürlich sei das Jahr 2016, die von Genialität befreite EM und der holprige Start in die WM-Quali, nicht spurlos an allen Beteiligte­n vorbeigega­ngen. „Das Fußballges­chäft besteht eben aus Hochs und Tiefs. Aber es bringt nichts, darüber zu reden, wir müssen die Lockerheit auf dem Platz wiederentd­ecken. Qualität ist vorhanden.“

Burgstalle­r macht sich keinen Druck. „Ich bin relaxed.“Koller sagte im Scherz, man werde ihm wie bei Schalke ein blaues Dress überziehen. Der Kärntner hält das für nicht notwendig. „Ich habe in Nürnberg rot getragen.“In neun Länderspie­len hat er null Mal ins Schwarze getroffen. „Das gehört geändert, sofern mich der Teamchef aufstellt.“Neben Marc Janko. Anstelle von Marc Janko. Aber darüber denkt Koller noch nach.

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Junuzovic (links) und Burgstalle­r sind im mentalen Hoch.

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