Exporte nach Russland ziehen trotz Sanktionen wieder an
Wien – Nach einer Halbierung der österreichischen Exporte nach Russland seit Verhängung der Sanktionen vor vier Jahren geht es nun wieder bergauf. „Die Trendwende sehen wir ganz deutlich“, sagt der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Russland, Rudolf Lukavsky.
Im Vorjahr betrug der Rückgang 4,8 Prozent, aber im September und Oktober legten sie bereits wieder zu. Das Plus im Oktober gibt Lukavsky mit 34,8 Prozent im Jahresvergleich an. „Nach den schlimmen Jahren 2014 bis 2016 gehen wir davon aus, dass es heuer ein Plus von circa zehn Prozent geben kann.“Die Exporte gingen um 46 Prozent von 3,48 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 1,88 Milliarden im letzten Jahr zurück.
Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Österreich und Russland seien „sehr stark, aber ausbaufähig“, sagt Lukavsky, der bereits in den 1990er-Jahren als Handelsdelegierter in Russland war. „Russland hat sich seither total verändert und ist ein moderner, lebendiger Staat geworden.“
Die Vorzeichen für RusslandExporteure sind ermutigend: Nach der Rezession der letzten Jahre „gehen für dieses Jahr alle Prognosen von Wachstumszahlen zwischen 0,6 und zwei Prozent aus“. Das sei zwar nicht sehr viel, „aber wenn der russische Motor wieder ins Rollen kommt, ist er nicht aufzuhalten“. In der russischen Wirtschaft werde wieder mehr investiert, das sei eine Chance für Anlagenbauer.
Russlands Exporte nach Österreich bestehen zu 80 Prozent aus Gas und Öl. Österreichs Firmen liefern vor allem Maschinen und Anlagen sowie Pharmaprodukte. Die Lebensmittelexporte (Fleisch, Milch, Obst) sind in Antwort auf die Sanktionen eingebrochen. Im Mai will die EU über eine Verlängerung der bis Juli laufenden Sanktionen entscheiden. (APA)