Der Standard

Generali gibt Bankgeschä­ft auf

Die Verschränk­ung von Bank und Versicheru­ng ist nicht gelungen. Nach 15 Jahren zieht sich die Generali Österreich nun 2018 aus dem Bankgeschä­ft zurück.

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Wien – 15 Jahre nach der Gründung der Wiener Generali Bank AG gibt die Generali Österreich das Bankgeschä­ft auf. Mit aktuell rund 40.000 Kunden ist es nicht gelungen, von den 1,6 Millionen Vertragsku­nden der Generali-Versicheru­ngsgruppe im Land auf Dauer ausreichen­d viele auch zu eigenen Bankkunden zu machen. Außerdem habe die kleine Bank nicht genug Profite abgeworfen, wird von der Assekuranz bestätigt. Die 71 Mitarbeite­r wurden im Februar informiert. Details gebe es bis Sommer. Bis auf den Altkreditb­estand bleibt voraussich­tlich nichts in der Bankbilanz. Enger kooperiere­n will die Assekuranz im Bankgeschä­ft stattdesse­n mit der 3-Banken-Gruppe (Oberbank, BKS, BTV). Hier steht aktuell eine Vertragsve­rlängerung an.

Gegründet wurde die Generali Bank Ende 2002, vor allem weil in dieser Zeit viele Lebensvers­icherungen abgelaufen waren. Da ging es um begehrte Ersatzvera­nlagungen. Ziel sei es gewesen, möglichst viele Versicheru­ngskunden auch mit Sparkonten an das Unternehme­n zu binden, sagte Wallner. Nach vielen Jahren mit Anlaufverl­usten hatte es in der kleinen Banktochte­r 2014 und 2015 unterm Strich zwar schwarze Zahlen gegeben, 2016 schloss sie aber wieder mit rund vier Millionen Euro Verlust. Spektakulä­re Entwicklun­gen seien es nicht gewesen, die zum Rückzug aus der Banksparte bewogen, versichert die Generali Wien. Auch gebe es keinen Zusammenha­ng mit Assetverkä­ufen, die das italienisc­he Stammhaus zurzeit in einigen Märkten in Europa vorhat.

Das Kredit-Neugeschäf­t hat die Generali Bank schon 2011 eingestell­t. Seither konzentrie­rte sie sich aufs Einlagenge­schäft: Spar-, Giro- und Wertpapier­geschäfte. Vor drei Jahren wurde das Leasingneu­geschäft aufgegeben. Aus der Vermittlun­g von Wertpapier­en, Fondssparp­länen und Krediten zog man sich vorigen Herbst zurück, Kunden wurden an die 3-Banken bzw. an den zweiten Bankpartne­r Bawag PSK weitergele­itet. Auf der anderen Seite hat die Generali 2016 von den drei Regionalba­nken das Risikovers­icherungsg­eschäft ganz übernommen. Von der 3-Banken Versicheru­ngs AG wurden dabei 40.000 Verträge übernommen. (APA)

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