CA Immo verkauft sich teuer
Das Immo-Unternehmen präsentierte sehr gute Zahlen für 2016. Einer Fusion mit Immofinanz werde man sicher nicht bedingungslos zustimmen, stellte der Vorstand klar.
Wien – Die Gespräche über einen Zusammenschluss von CA Immo und Immofinanz liegen derzeit auf Eis. Der CA-Immo-Vorstand will die von der Immofinanz angestrebte Fusion aber, wenn es so weit ist, jedenfalls „konstruktivkritisch prüfen“– und in dem Fall, dass es an Sinnhaftigkeit fehle, den „Merger“auch ablehnen. „Wir werden der Hauptversammlung sicher nichts empfehlen, wo wir beide nicht dahinterstehen“, sagten CEO Frank Nickel und CFO Hans Volckens am Mittwoch.
Ohnehin werde es sehr schwierig werden, die nötige 75-prozentige Zustimmung für die Fusion in beiden Hauptversammlungen zu bekommen, glauben die Vorstände. Weil meist nur 50 bis 60 Prozent des Aktionariats auf eine Hauptversammlung kämen, könnten auch nur zwölf bis 15 Prozent der Aktionäre die Pläne durchkreuzen. Für den CA-Immo-Vorstand bedeutet das: „Wir können nur mit einem überzeugenden Angebot in die Hauptversammlung gehen.“
Dazu müsse zuerst aber die Immofinanz ihre Hausaufgaben machen. Sie will bis Jahresende ihr Russland-Portfolio verkaufen oder abspalten. Für Nickel ist klar, dass das auch spätestens im vierten Quartal vonstattengehen müsse, will man den neuen Zeitplan einhalten. „Wir selbst sind jedenfalls stark dahinter, dass der Merger, falls überhaupt, spätestens 2018 auch wirklich stattfindet“, so Nickel. Die derzeitige Situation sei nämlich nicht nur für das Management, sondern auch für Shareholder und Kunden unsicher. Dass mit Oliver Schumy und Stefan Schönauer zwei Vorstände des Mitbewerbers Immofinanz im Aufsichtsrat der CA Immo sitzen, könne man etwa auf Roadshows in den USA nur schwer erklären.
Nickel und Volckens pochen jedenfalls auf „eine klare strategische Positionierung des künftigen gemeinsamen Unternehmens“und einen „strategischen Mehrwert“aus der Fusion. Für 2016 präsentierten die Vorstände das zweitbeste Konzernergebnis der Firmengeschichte (183,9 Mio. Euro, nach 220,8 Mio. im Rekordjahr 2015). Die Nettomieterlöse wuchsen um neun Prozent auf 147,2 Mio. Euro, der NAV je Aktie stieg um acht Prozent auf 23,60 Euro. (mapu)