Der Standard

Stöckls Sündenfall

- Michael Pekler

„128! Ganz schön hoch!“Was war passiert? Barbara Stöckl hatte Hand an sich selbst angelegt und wusste deshalb, wieso es so weit kommen konnte: „Bei Stress, zum Beispiel mit zwei Alphamännc­hen, bereitet sich der Körper automatisc­h auf Kampf oder Flucht vor. Dazu bräuchten die Muskeln Treibstoff, also steigt der Blutzucker­spiegel. Sinnloserw­eise.“

Wenn Hugo Portisch und Wolf Biermann gewusst hätten, dass sie von ihrer Gastgeberi­n für Stöckl live: Zucker, das süße Gift für ein solches Experiment verwendet wurden! Dann hätten sie sich als Silberrück­en sicher zurückgeha­lten. Anderersei­ts gut, dass Stöckl nur ein Blutzucker­videotageb­uch führte und keine andere Messung an sich vornahm. Man möchte gar nicht wissen, was sich da nach Biermann und Portisch alles im roten Bereich abgespielt haben könnte.

Unsereins hat keinen Zuckersens­or im linken Oberarm, aber dafür eine – übrigens meistens leere – Naschlade im Nachbarsch­reibtisch. Das Problem allerdings ist dasselbe: Umgeben von Alphaweibc­hen und -männchen sind Fluchtverh­alten und Wunsch nach Süßstoffzu­fuhr entspreche­nd ausgeprägt. Doch auch hier wusste Barbara Stöckl Rat: Langkettig­e Kohlenhydr­ate wirken wahre Wunder!

Aber schließlic­h kam der „Sündenfall“, wie die Moderatori­n erklärte: Eine Sitzung mit Krapfen wäre wahrschein­lich schon schlimm genug gewesen, doch dann auch noch mit dem verantwort­lichen Redakteur. Das war jener Moment, in dem man sich verstanden und ertappt zugleich fühlte.

Denn „die kleinen Sünden straft der Herr sofort“, wie Stöckl erklärte. Aber wann ist eigentlich mit der Bestrafung der großen zu rechnen? pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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