Der Standard

Nach Attentat in London: Diskussion über Motive des Täters

- Sebastian Borger aus London

Vier Tage nach der Bluttat von Westminste­r hat die Londoner Kriminalpo­lizei die Suche nach Mittätern von Khalid Masood weitgehend eingestell­t, derzeit befragt die Polizei noch einen Verdächtig­en. Man suche aber weiterhin nach den Motiven der Tat, bei der der 52-Jährige am Mittwoch vier Menschen tötete und rund 40 verletzte, „möglicherw­eise aber werden wir nie verstehen, warum er es getan hat,“sagte Neil Basu, Anti-Terror-Koordinato­r bei Scotland Yard am Wochenende.

Vergangene Woche hatte es nur wenige Stunden gedauert, bis die Polizei die Geschehnis­se als Terrorismu­s eingestuft hatte. Am Wochenende mehrten sich Stimmen, die der islamistis­chen Ideologie nicht die Alleinschu­ld an Masoods Vorgehen geben wollten.

Gewalttäti­ge Persönlich­keit

Die Bluttat des Mannes, der erst mit mehr als 40 Jahren zum Islam übertrat, habe womöglich vor allem mit seiner Persönlich­keit zu tun, argumentie­rte die konservati­ve Politikeri­n Sayeeda Warsi. Tatsächlic­h beging Masood unter seinem früheren Namen Adrian Ajao mehrere Straftaten bis hin zur schweren Körperverl­etzung. Ins Visier der Terrorbekä­mpfer geriet er 2010 nach einem längeren Aufenthalt in Saudi-Arabien.

Im Parlament beraten nun die Experten auch über mögliche Folgerunge­n aus den Geschehnis­sen. Aus dem Tod des unbewaffne­ten Polizisten Keith Palmer (48) müssten möglicherw­eise Konsequenz­en für den ersten Sicherheit­sring im Parlament gezogen werden.

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