Nach Attentat in London: Diskussion über Motive des Täters
Vier Tage nach der Bluttat von Westminster hat die Londoner Kriminalpolizei die Suche nach Mittätern von Khalid Masood weitgehend eingestellt, derzeit befragt die Polizei noch einen Verdächtigen. Man suche aber weiterhin nach den Motiven der Tat, bei der der 52-Jährige am Mittwoch vier Menschen tötete und rund 40 verletzte, „möglicherweise aber werden wir nie verstehen, warum er es getan hat,“sagte Neil Basu, Anti-Terror-Koordinator bei Scotland Yard am Wochenende.
Vergangene Woche hatte es nur wenige Stunden gedauert, bis die Polizei die Geschehnisse als Terrorismus eingestuft hatte. Am Wochenende mehrten sich Stimmen, die der islamistischen Ideologie nicht die Alleinschuld an Masoods Vorgehen geben wollten.
Gewalttätige Persönlichkeit
Die Bluttat des Mannes, der erst mit mehr als 40 Jahren zum Islam übertrat, habe womöglich vor allem mit seiner Persönlichkeit zu tun, argumentierte die konservative Politikerin Sayeeda Warsi. Tatsächlich beging Masood unter seinem früheren Namen Adrian Ajao mehrere Straftaten bis hin zur schweren Körperverletzung. Ins Visier der Terrorbekämpfer geriet er 2010 nach einem längeren Aufenthalt in Saudi-Arabien.
Im Parlament beraten nun die Experten auch über mögliche Folgerungen aus den Geschehnissen. Aus dem Tod des unbewaffneten Polizisten Keith Palmer (48) müssten möglicherweise Konsequenzen für den ersten Sicherheitsring im Parlament gezogen werden.