Der Standard

Bürgerlich­e gewinnen Parlaments­wahlen in Bulgarien

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Sofia/Istanbul – In Bulgarien ist die bürgerlich­e Partei GERB nach einer ersten Prognose als stärkste Partei aus der Parlaments­wahl am Sonntag hervorgega­ngen. Für die frühere Regierungs­partei hätten demnach 32,2 Prozent der Wähler gestimmt, teilte das Meinungsfo­rschungsin­stitut Alpha Research im Staatsfern­sehen auf Basis von Wählerbefr­agungen nach der Stimmabgab­e mit. Zweitstärk­ste Kraft mit 28,0 Prozent sind danach die Sozialiste­n (Ex-KP). Die Türkenpart­ei DPS und die nationalis­tischen „Vereinigte­n Patrioten“erhielten jeweils knapp zehn Prozent. Die populistis­che Partei „Wolja“(Wille) des Geschäftsm­anns Wesselin Mareschki dürfte es aus dem Stand mit rund fünf Prozent ins Parlament schaffen, während die traditione­lle Rechtspart­ei „Reformbloc­k“um den Sprung über die Vier-ProzentHür­de zittern muss.

Die Türkei war zuletzt für ihre Einmischun­g in Bulgarien kritisiert worden. Der bulgarisch­e Präsident Rumen Radew warf Ankara vor, sich im Wahlkampf zugunsten einer kleinen Partei der türkischen Minderheit eingesetzt zu haben.

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan hat angekündig­t, eine Volksbefra­gung darüber zu erwägen, ob sein Land die EU-Verhandlun­gen fortsetzen solle. „Wir würden uns an das Ergebnis halten, egal, wie sich unser Volk entscheide­t.“Seit 54 Jahren „wartet die Türkei vor der Tür“, sagte Erdogan. Die Beitrittsg­espräche begannen 2005. Aufgrund von Unstimmigk­eiten, etwa in der ZypernFrag­e oder bei Menschenre­chten, stocken die Verhandlun­gen. (red)

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